Architektur
Iani
Pbra.
Die fyorensen Basilikexl.
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theilungen der k. k. Centralcommission für Baudenkmale 186g. S 35 fg.)
gelungen sein, die Gestalt der ältesten römischen Basilika, der von Cato
185 v. Chr. erbauten Basilica Porcia, dahin festzustellen, dass sie ein Ob-
longum bildete, von dessen Schmalseiten eine die gegen das Forum ge-
wandte Fronte bildete, während die andere sich in eine kleine Exedra oder
Apsis ausweitete; ferner dass derMittelraum an den vier Seiten von zwei-
geschossigen Gängen, von demselben durch Säulen getrennt, umschlos-
sen, dass aber dieser Mittelraum keineswegs höher war, wie die Um-
gänge, was der allseitigen Beleuchtungwegen, wie sie die freistehende
Basilika durch die Seitenräume reichlich ermöglichte, unnütz und auf
dem doppelten Säulenoblongum structiv. bedenklich war; und endlich,
dass dem Ganzen an der Fronte eine Porticus mit flachem Dache vor-
gelegt war (vgl. Fig. I. 2. 3 der angezogenen Abhandlung).
Finden wir demnach an der Porcia eine Bildung, welche aus unten
noch zu beleuchtenden Gründen der christlichen Basilika nicht zu ferne
stand, so lässt sich zwar annehmen, dass diess auch an den übrigen
Basiliken der Republik in ähnlicher Weise der Fall war, von Welchen
wenigstens die F ronte an einer Schmalseite ziemlich sicher ist; es er-
scheint aber aus den Anlagen der Kaiserzeit unzweifelhaft, dass bald an
die Stelle des Urtypus: die grösste Freiheit trat, welche nichts festhielt
als einen grösseren Saalraum in der Mitte. S0 hatte, um die sicheren
forensen Basiliken der Kaiserzeit einer Vergleichenden Betrachtung zu
unterziehen,idie Basilika Iulia am Forum Romanum die Fronte an einer
Langseite, einen doppelten Umgang mit Pfeilerarkaden, in welchen auch
das Gebäude wenigstens nach der Fronte zu offen war, und weder Sau-
len noch Apsis. Die Normalbasilika des Vitruv mit doppelgeschossigem
Säulenumgang war gleichfalls in einer Langseite nach vorne gewandt
und ohne Apsis; dessen läasilika zu Fanum aber erhob in gleicher Fa-
gadenanordnung das auf gewaltige Säulen gestellte Mittelschiff über den
doppelgeschossigen Umgang, welcher jedoch dem Eingang gegenüber,
mithin an einer Langseite unterbrocheg war und den Einblick in einen
angebauten Tempel gewährte, dessen Vorraum zugleich die Tribüne
bildete (vgl. die Innenansicht in meiner Uebersetzung des Vitruvius).
Eine eigentliche Apsis fehlt auch der die Schmalseite nach vorne wen-
denden Basilika zu Pompeii, Während die Basilika Ulpia an beiden
Schmalseiten grosse Exedren, die Fronten aber an den Langseiten
hatte. Ganz abweichend endlich tritt die Basilika des Maxentius (Fig.
235), von Constantin vollendet und benannt, auf, Welche ganz und
zwar in den Nebenschiffen in Tonnen- und im Mittelschiffe in Kreuz-
form gewölbt, zwei Apsiden zeigt, nemlich die eine an der Schmalseite,