Architektur
Gebäude für Spiele.
Theater.
Amphitheater.
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Blüthe gelangen, Weil die Perle der Bühne, die Tragödie, nicht volks-
thürnlich und die Komödie nicht politisch wurde. Das kriegerisch-blu-
tige Schauspiel, wie es sich in Gladiatoren- und Thierkämpfen dar-
stellte, musste eine ungleich grössere Anziehung bei jenem Volke aus-
üben. das dem Mars eifriger huldigte als den Musen. Beide Spiele hat-
ten indess lange Zeit keinen besonderen Raum: die Gladiatoren kämpf-
ten seit ihrer Einführung durch M. und D. Brutus anlässlich einer Lei-
chenfeier 264 V. Chr. auf den
Foren, und die Thierhatzen, l-mmmiu, iiw
von Metellus mit der Tod- spaßig";
tung der den Karthagern ab- x Illl-Vlllllllllßi
genommenen Elephanten 25 2 T. iill",
v. Chr. begonnen und von Ae- K], .vll{1
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abgehalten. Doch konnte sich 117,41
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Ob nun das Amphi- i i ,r,ll:gll'v.'
theater aus dem Gedanken g j grill
des C. Curio entstandv wel- y
cher im Jahre 59 v. Chr., Fig. 229. Vom Theater des Marcellus in Rom.
um das Volk durch Neues
zu überraschen, zwei hölzerne Theater mit dem Rücken der Cavea an-
einanderstosscnd hergestellt hatte, die wunderlich genug! nach
beendeter scenischer Vorstellung gedreht werden konnten, so dass die
beiden Zuschauerräume gegeneinander sahen und so einen für darauf-
folgende Gladiatorenkämpfe passenden Raum einschlossen, oder ob der
Plan einer amphitheatralischen Anlage durch eine entsprechende Zu-
sammenziehung solcher Stadien, welche an beiden Enden in Curven