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Rom.
Erst 327 v. Chr. wurden die Schranken (Carceres) baulich hergestellt,
und selbst die Erneuerung des Ganzen durch Caesar beschränkte die
monumentale Herstellung des Zuschauerraumes
noch auf die unteren Geschosse, so dass erst
i, unter Domitian und Traian das hölzerne Ober-
geschoss durch ein steinernes ersetzt und da-
durch das Ganze monumental vollendet wurde.
l Sitzstufenanlage, Treppen u. s. w. wurden dem
griechischen Vorbilde nachgebildet; charakte-
ristisch römisch erscheint ausser einem Wasser-
graben rings um die Arena (Euripus), der die
unteren Zuschauerräume bei den Thierhatzen
H schützen sollte, die Spina und die Anordnung
der Schranken. Die erstere, ein niedriger
Mauerdamm zwischen den beiden Wendestei-
nen (Meten), mit Victoriensäulen, Altären, Aedi-
Ü culen, Statuen, Obelisken u. s. w. besetzt, war
D nicht genau den Linien des Zuschauerraumes
parallel, sondern derartig etwas schräg gestellt,
D dass sie an der rechten (Anlaufs-) Seite etwas
8 l breitem Raum liess, wie an der linken, um ein
H allzu grosses Gedränge der hier noch so ziem-
i lieh in einer Linie laufenden Gespanne zu ver-
Ü hindern und zugleich allen gleiche Chancen zu
s? ermöglichen. Dazu aber mussten auch die
1 Schranken besonders vorgerichtet sein, indem
sie einen Kreisbogen bildeten, der von einem
J Punkte zur Rechten neben dem Spinaanfang
aus beschrieben war, so dass alle Gespanne von
den Schranken aus bis zu diesem zunächst an-
zustrebenden Punkte denselben Radius und so-
mit gleiche Entfernung hatten. Die besterhal-
i tenen Circi, wie der von Bovillae (bei Albano)
und des Romulus, des Maxentius Sohn an der
' Via Appia (Fig. 227) zeigen auch diese Ein-
Hüzq, 1 richtungen; der Circus Maximus aber ist, wie
" H: 3 und, alle übrigen Circi Roms, leider fast bis auf den
dfsilfioiäß]"gfßfflüätgßffuggjäfh letzten Stein zerstört.
Dem Th eater fehlte lange Zeit die staat-
liche Anerkennung, und das bis zum Ende der Republik festgehaltene