Architektur
Dati
rung
der Monumente.
Plastik.
Aellesie Peri
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erwarten lässt, in das Gebiet der Geräthschaften; und namentlich die-
jenigen, welche den Stempel des höchsten Alterthums tragen, fallen
fast insgesammt in diese Klasse. Wir können desshalb die früheste Pe-
riode die decorative nennen, in sofern als in derselben die Kunst
fast ausschliessend an die untergeordnete Wirksamkeit der Aus-
schmückung von Gebrauchsgegenständen gewiesen ist. Als die älte-
sten Erzeugnisse dieses Kunsthandwerks dürfen die in der Grotta
dell' Iside von Vulci (Brit. Museum) und die in der Grotta Regulini-
Galassi von Caere gefundenen (Museum Gregorianum des Vatican) be-
trachtet werden. Ihr Material ist Gold, Silber und Bronze, vereinzelt
Bernstein und Elfenbein, als Gegenstände treten uns Schmucksachen,
wie Brustsehmuck, Ohrgehäinge und Gelenkbänder in Golcldraht und
dünnem getriebenen Goldblech, Halsketten in Gold und Bernstein,
Schalen in Silber, Candelaber, Kessel, Dreifüsse, Ruhebetten, Räucher-
Wagen und Schilde in Bronze entgegen. Alles ist importirt oder einge-
führter Waare nachgebildet, in den getriebenen Figuren des Brust-
schmuckes an die Geschirre der ninivitischen Ausgrabungen erinnernd,
in den Verzierungen der Silbersehalen noch näher an kyprisch-phöni-
kische Silberfunde, in den knolligen Candelabern an ähnliche kyprische
Bronzegeräthe, wie an den siebenarmigen Leuchter des Tempels von
Jerusalem. Wurden aber schon oben die ninivitischen Geschirre als
phönikisches Fabrikat und die ägyptischen am Tigris gefundenen Elfen-
beinwaaren als ebenfalls durch die Phönikier in Mesopotamien einge-
führte Handelsartikel bezeichnet, so können wir auch hier keinen An-
stand nehmen, diese in Etrurien vorgefundenen Gegenstände auf die
gleiche Wurzel zurückzuführen, da einerseits die Metallblechtechnik der
Phönikier einen ihrer bedeutendsten Ausfuhrartikel lieferte und der Ver-
kehr der Punier mit den Etruskerxi nachweislich ein sehr lebhafter War,
anderseits aber auch die Smaltfläschchen und Alabastra mit ägypti-
schen Hieroglyphen und Symbolen, der vergoldete Bronzevogel mit dem
Pschent auf dem Haupte (Grotta dell' Iside) oder die an verschiedenen
Orten gefundenen Scarabäen auch ohne direeten Verkehr mit Aegypten
ebenso durch phönikische Handelsvcrmittlting nach Etrurien gekom-
men sein können; doch bleibt es immerhin möglich, dass einige der
phönikisirenden und ägyptisirendlen Gegenstände als etruskische Arbeit
zu betrachten sind, jedoch als eine solche, die sich möglichst genau an
die importirten Vorlagen hielt;
Von dieser frühesten Epoche entschiedener Abhängigkeit des
Kunsthandwerks vom Oriente unterscheidet sich die nächste als eine
bereits emancipirte, den asiatischen Einfluss abstreifende, an dessen
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