Volltext: Kunstgeschichte des Alterthums

Architektur. 
Grabfagaden an Felswänden. 
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schroffen Felswände auf die Herstellung einer Fagade, wodurch man, 
unter namhafter Arbeitersparung namentlich noch das Ziel erreichte, 
der Gestalt eines Wohnraumes auch äusserlich, wenigstens in der Ein- 
gangseite, näher zu kommen. Die zahlreichsten Beispiele hiefüi" bietet 
die Nekropole von Castel d'Asso bei Viterbo dar. Die Fronten erschei- 
nen ziemlich einfach; eine blinde Thüre  denn der wirkliche Zugang 
wird durch eine Llnailsehxlliche Höhlung unterhalb vermittelt  bildet 
den einzigen Schmuck der Wand, welche aber von einem manchmal 
complicirten styllosen Gesims, das in einem Aggregat von Wellleisten, 
Rundstäben und rechteckigen Streifen fast ohne Ausladung besteht, 
horizontal abgeschlossen wird. Manchmal sind unter Benutzung der 
Gesteinverhältnisse an einer oder an beiden Seiten Treppen in den Fel- 
sen eingeschnitten, welche zur Platform oder auch zu oberhalb befind- 
lichen Gräbern führen.  
Merkwürdiger noch als diese sind unter ähnlichen einige in der 
Felswand hergestellte Grabfagaden von Norchia, westlich von Viterbo, 
welche die Gestalt einer Tempelfronte zeigen. Die Säulen oder Pfeiler, 
weitgestellt und nur je vier, wie diess der tuskischexi Ordnung eigen 
war, sind bis auf 
dürftige Reste Ver-          
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mit nach unten zu-  
gespititen. Tropfen Fig. 206. Die sog. Tempelgriiber von Norchia. 
unter der Regula, 
worauf ein schwächliches Gesimse mit Zahnschnitt folgt; noch eigen- 
thümlichcr aber erscheint der Giebel durch das Auslaufen seiner äus- 
seren Enden in eine aufivärts gewandte Spiral-Vohrte mit einem Gor- 
goneion im Centrum, die zugleich der Eckakroteric als Basis dient. Re- 
liefs füllen die Giebelfelder, wie auch die Wandflächen: das Ganze aber 
macht den Eindruck einer barbarischen Mengerei von unverstandenen 
Griechischen Formen mit einheimischen Elementen (Fiv. 2061. 
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