Volltext: Kunstgeschichte des Alterthums

Architektur. 
Tumulusgräber, Todtenkammer 
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in die Mitte der obern Terrasse, welche letztere dann jenem Albano- 
Grab vollkommen gleichartig wird, gestellt denken (vgl. Fig. 202). 
Es handelte sich aber bei den etrurischen Gräbern nicht blos um 
Aufrichtung eines Malzeichens, welches die sterblichen Reste be- 
deckend und vor Entweihung schützend vorzugsweise die Bestattungs- 
stelle kenntlich machen sollte, son- ll 
dem der Etrusker wollte seinem  
Todten zugleich eine Stätte schaf- 
fen, in welcher er seinen früheren Z 
Verhältnissen entsprechend gleich- j   ; 
Sam fortwohnen könnte. Derselbe  X f j ,f .1  
Gedanke war, im Gegensatze zu den  i il "i ; 
Griechen, welche die Grabkammer  l ,lfw 
Selten räumlich bedeutsam ent- jjilix  
wickelten, theilweise  bei den llll, lllllllllllllllllllllilli 
Aßgyptern, Persern, Lykiern u. s. w.  
herrschend gewesen, doch niemals  
in der Weise durchgeführt worden,  
wie bei den Etruskern, welche ihre X 9.x 
Leichen gewöhnlich wie Schlafende    
auf ruhebettartige Steinbänke leg- A  
te   V  (r  "i" "ff  
Wn, ohne sie zunachst elnzusargen,  
as wohl erst bei weiterer Benutzung  „ W H31), Hi],  
der Grabkammel- nachträglich ge- {ß -   _ 
schihen zu sein schelint,  abler   
ß-UC , wenn eine soc e n1c1 me r ii,    x 
erfolgte, ganz unterblieb. So fand  
man es z. B. in dem interessanten  x 
Grabe von Veji, von welchem die-    
56m Abschnitte (Fig. 199i eine In-   X 
nenansicht vorangestellt ist, bei dem Fig- 202- Rßjfjsulrjäfji 1333221? "d Aufriss 
Schätzereichen sog. Regulini-Galassi-  
Grab von Caere, wie in zahlreichen andern Gräbern der verschiedenen 
Nekropolen namentlich des südlichen Etrurien, die jedoch zumeist ge- 
plündert vorgefunden worden sind. 
Die Grabräume stellten demnach Wohnräume dar, welche in ihrer 
Verschiedenartigkeit an die Mannigfaltigkeit der von den Lebenden be- 
nutzten erinnern. Bei den ganz oder thCllWClSC über der Erde gebauten 
Kammern war diess nur mit Beschränkung möglich, da die Last des 
daraufgethürmten Tumulus keine entsprechende Weite der Räume
	        
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