Plastik.
Die hellenische Renaissance in_ Rom.
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gefälschte
steht.
Inschrift
dem
LYsippos
zugeschrieben,
Florenz
zur Seite
Der Richtung des Skopas und Praxiteles dann folgten, von den
jugendlichen Satyren (Petworth) und dem Apollo (Majorca) eines nicht
näher bezeichneten Apollonios, welche zu unbekannt sind, um ein-
gehender verglichen werden zu können, abgesehen, Kleomenes, des
Apollodoros Sohn von Athen, dessen mediceische Venus, mit der himm-
lischen Gestalt von Milo zusammengehalten, freilich als eine reizende
Ausarttmg erscheint, bei welcher sich durch fortgesetzte Pointirung des
zierlich und sinnlich Effectvollen, trotz aller Meisterschaft und allem
zarten Schönheitsgefühl, doch die göttliche Hoheit, wie wir sie an der
Knidierin voraussetzen müssen und an der Venus von Milo finden, ver_
wischt hat. Dernselben Kreise und der gleichen Entwicklungsstufe,
wenn auch zum Theil spätere Arbeit verrathend, gehören übrigens mit
Ausnahme der Münchener (Braschi) und der capitolinischcn, die der
knidischen näher stehen, fast alle anderen nackten Venusbildtingen an,
welche die Museen zahlreich besitzen. Wir finden in ihren Meistern
Zwar keineswegs reine Copisten, aber die praxitelischen Werke als ihre
Schulideale, welche jedoch die noch nicht ganz erstorbene Individualität
der Jünger im Geschmacke der Zeit modifieirte.
Die phidiasische Richtung konnte ihrem hohen Wesen nach, für
welches die Zeit, von der wir handeln, kein Verständniss mehr besass,
nicht in dem Grade populär werden, wie die späteren; auch besass Rom
nur wenige und nicht die bedeutendsten Werke des Meisters, welche
Zum Studium hätten dienen können. Doch fehlt es auch nicht an dem
Anlehnen an ihn, namentlich in jenen Götterdarstellungen, welche durch
Phidias typisch festgestellt worden waren, wie in Zeus- und Athene_
Statuen. Dass der chryselephantine Zeus des Polykles und Diony-
Sios von Athen im metellischen jupitertempcl, wie der aus denselben
Stoffen bestehende capitolinische eines nicht näher bezeichneten A pol-
lonios, auf den olympischen zurückgehen, wird mit Recht angenommen
und erscheint wenigstens für den ersteren um so sicherer, wenn man er-
wägt, dass die Söhne des Polykles, Timokles und Timarchidos, an einer
für Elateia in Phokis bestimmten Athene sogar das Schildbiltlwerk der
Parthenos copirten. Es ist aber auch möglich und wird vielleicht von
demjenigen, welcher diesen Zusammenhang angedeutet, von Brunn, noch
weiter begründet werden, dass die über Gebühr geschmähte Pallas des
Antioehos von Athen in der Villa Ludovisi, deren Gewandbehand-
hing ebensosehr an die Goldblechtechnik erinnert, wie die ganze Hai--
tung der übrigens schlecht gearbeiteten Figur etwas von der Würde