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Hellas.
expansiv statt intensiv, in massenhafter und räumlich ausgedehntester
Verwendung statt in gediegener Beschränkung auf Objecte, die für je-
dermann von Werth, in decorativer Unterordnung unter die Anforde-
rungen von Pracht und Genuss, statt der vorigen selbständigen und die
Umgebung sich unterordnenden Würde, stieg die Bildnerei von jener
Höhe herab, welche sie anderthalb Jahrhunderte eingenommen. Athen,
Sikyon, Arges, wo bisher die Kunst ihre Hauptblüthen entfaltet, die
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Fig. 192. Notos vom Thurmc der YViilde in Athen. Nikomedia a Pcrga-
mos und Ambrakia,
den zumeist ganz neu und prachtvoll angelegten Residenzen, nicht an Be-
schäftigung fehlen, wenn auch gerade die massenhafte Arbeit die Kunst
selbst noch rascher verdarb. Und wie quantitativ bedeutend der Kunst-
bedarf der Diadochen, wie verschwenderisch dazu der ihnen gespendete
Weihrauch war, zeigen z. B. die Schilderungen der Luxuswerkc der Pto-
lemäer und Seleuciden, wie andererseits die 300 Statuen, die Athen allein
dem Demetrius Phalereus errichtete. Wir müssen diese letzteren, obwohl
sie noch immer besser gewesen sein mögen als die Darstellungen der
Winde auf dem Uhr- und Wetterthurnr des Kyrrhestiers Andronikos