Volltext: Kunstgeschichte des Alterthums

Plastik. 
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versetzten Relief, auf welchem indess die vier von Apollo wie die vier 
andern von Hermes geführten Frauen, nach denilnschriften Nymphen 
und Chariten, mit dem obenerwähnten korinthischen Relief und mit 
dem Harpyienmontlment von Xanthos verglichen kleinasiatische Einwir- 
kung erkennen lassen. Einen nicht minder tüchtigen Fortschritt offenbart 
im Zusammenhalt mit der Aristionstele zu Athen eine zu Orchomenos 
gefundene, aber von einem naxischen Künstler, Namens Alxenor 
herrührende Grabstele, welche die männliche Porträtgestalt statt in steifer 
Paradestellung bereits lässig mit gekreuzten Beinen auf einen Knoten- 
stock gestützt zeigt, aber in Kopfbildung und Faltenlage das Alter- 
thümliche noch nicht abgelegt hat. Den Stempel derselben Entwick- 
lungsstufe endlich verrathen durch Vorzüge und Schwächen einige Ter- 
racottareliefs namentlich aus Melos, der meist Hüchtig gearbeiteten 
Thonhgürchen und kleinen Bronzen nicht zu gedenken, deren Unbe- 
holfenheit zum grössten Theil auf Rechnung individueller Kunstbega- 
bung zu setzen ist und für das hohe Alter dieser Werke keine sichere 
Bürgschaft darbietet. 
Kleinasien, Sicilien und Unter-    
italien, soweit diese Länder helle-  
nisch waren, scheinen mit dem   
eigentlichen Griechenland in der 4 4,  
Kunstentwicklung nicht völlig glei-   
chen Schritt gehalten zu haben.  t    
Doch konnten auch sie nicht allzu-  
sehr zurückbleiben, da der Verkehr  
in der Mitte des 6. Jahrhunderts v.   
Chr. bereits zu lebhaft War. Das   '   
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bemerkenswertheste Beispiel hie-    
hergehöriger Sculpturen, vielleicht  
etwas jünger als die beschriebenen,  
liefern Metopenreste eines selinunti-  
schen Tempels (F. bei Serradi-  
falco) welche in zwei freilich nur in  353554" 
ihrer unteren Hälfte erhaltenen Re- Fig_  Kopfgugeincrgglinunfigchcl] Memp, 
liefs mit Darstellungen aus der Gi- 
gantomachie bestehen. Verrathen die von Göttinnen überwundenen 
Riesen in ihrer zu wenig modellirten Derbheit und Verzeichnung noch 
manches an die älteren selinuntischen Metopen erinnernde künstlerische 
Ungeschick, so zeigt dafür die Gewandung der Göttinnen einen gewal- 
tigen Schwung, der sogar manches archaische Werk des eigentlichen
	        
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