Hellas.
nung (Fig. 176) hergestellt ist, nicht unwahrscheinlich, indem die
weiche und doch nicht üppige, stellenweise sogar mit Formenschönheit,
aber auch noch mit deutlicher Unsicherheit verbundene Behandlung
sich auch sonst keineswegs als eine jüngere Phase der hellenischen
Kunstentwicklung erwiesen, wie die harte und mehr Zucht verrathende
Schärfe der Mehrzahl der archaischen Werke. Einen Anfang dieser
Zucht zeigt bereits der sog. Apollo
Mßäfigxya {TN von Tenea in München, an wel-
chem zwar kaum ein Zug von An-
jiul M muth und künstlerischer Schön-
liiävjx, F, am i, heit, dafür ein um so crnsteres
l l phi"- '71 fKzQQll Streben nach knapper Formrich-
tigkeit erkennbar ist, welche auch,
ußa freilich an den äussern Gliedern,
1 an Armen und Beinen mehr als
am Rümpfe bis zu hohem Grade
5 erreicht ist. Aehnlicher Art ist die
gleichfalls nur bis zu den Knien
i erhaltene Marmorstatue von Or-
chomenos in Böotien, wie der
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i Kg w forso von Megara, einiger kleine-
rer Bronzen nicht zu gedenken,
i i, wie sie namentlich das britische
i " 1': Museum darbietet.
i Die älteren der erhaltenen Re-
j, liefs des eigentlichen Griechenland
erscheinen schon um einen Grad
._v jünger oder wenigstens minder al-
terthümlich als die behandelten
statuarischen und Reliefwerke, die
Fig" 116- Sog- APQII V0" Thera- kleine Marmorstele von Sparta etwa
ausgenommen, welche einerseits
des Orestes Begegnung mit Iphigenia (F) anderseits die Ermordung der
Klytämnestra darstellt und, wie Overbeck bemerkt, durch die derbe Ge-
drungenheit der Gestalten an die älteren seliiiuntischen Metopen erin-
nert. Das Uebermässige, Schwere und Unbeholfene dieser aber tritt uns
bereits überwunden entgegen in der als Werk des Aristokles bezeich-
neten Grabstele des Aristion (im nördlichen Attika gefunden, jetzt im
Theseion zu Athen) mit ihrem den Mann in Hoplitentraclit darstellen-
den Flachrelief, das in vieler Beziehung an den Apoll von Tenea erin-