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Hellas.
sicht wie in Bezug auf seine Bedeutung bereits besprochen (S. 181 fg.,
F ig. 115), bietet es uns hier zunächst nur die beiden aufrecht stehenden
Löwen zur Betrachtung dar. Die nach auswärts gewandten Köpfe waren
in besonderen Stücken angesetzt, und sind desshalb verschwunden. Das
Fehlen der Mahnen kann uns an der Bestimmung der Thiere als Löwen,
wofür sie schon, was allerdings nicht viel sagen will, Pausanias erkannte,
nicht irre machen, ich erkläre sie mir aber aus dem syro-phönikischen
Vorbilde in getriebener Arbeit, welchem, wie den alten Vasenbildern,
Haarbildung fehlte. Derselbe Einfluss nemlich, welcher sich am sog.
Relief vom Löwenthor in Mykene.
Schatzhaus des Atreus zweifellos (vgl. S. 175 u. 176) geltend machte,
muss auch hier angenommen werden, und nur mit diesem erklären sich
die eigenthümlichen der Steinsculptur von Haus aus fremden Formen
bei nicht geringer Naturwahrheit. Die Verwandtschaft mit assyrischen
Thierbildungen ist indess bereits erkannt worden, man kann nur hinzu-
fügen, dass es jene Verwandtschaft war, in welcher die Kunstthätig-
keit der phönikischen Küsten mit der mesopotamischen stand: denn
das phönikische Handelsvolk bildete zwischen den Culturländern am
Tigris und am ägäischen Meere die auch in eigenen kunsttechnischen