Volltext: Kunstgeschichte des Alterthums

Architektur. 
Denkmäler. 
Stoen. 
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Schüler mit Gemälden ausschmücken liess, zwei kürzere Schenkel 
gehabt zu haben, an deren Wänden einerseits die Schlacht bei Marathon 
und anderseits die von Oinoe dargestellt war, während die übrigen Ge- 
mälde die lange Rückwand der Hauptportikus bedeckten. Wie aber 
auf den Marktplätzen die Portiken oft durch eine zweite der Wand 
parallele Säulenreihe verdoppelt wurden, so konnte man auch die vorher 
nach aussen abschliessende Wand zwischen die zwei Säulenreihen legen, 
so dass die beiden Säulengänge durch dieselbe getrennt wurden, und 
die Wand gleichsam die Spina bildete, um welche sich die Wandelnden 
herumbewegten, wie diess nach Pausanias z. B. die sog. kerkyräische 
Halle von Elis aufwies. Gewohnlichennoch war die_Form einer 
Stoa diple (Doppelportikus), nach welcher statt der Wand eine dritte 
Säulenreihe in der Mitte sich hinzog, wie diess bei der jetzt wohl nicht 
mehr räthselhaften Ruine von Thorikos der Fall gewesen sein muss, 
von der Fig. 167 den Plan gibt, und welche den Haupteingang statt 
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Stoa diple von Thorikos. 
an der siebensäuligen Schmalseite vielmehr in Mitte der Langseiten 
durch die vergrösserten Intercolumnien verräth. Diese Erweiterung 
konnte noch gesteigert werden, indem man durch zwei trennende 
Säulenreihen die Stoa dreischiffig machte, wie diess bei der Stoa der 
Hellanodiken der Fall war. Man gewann damit gedeckte und doch 
nach aussen offene Räume von grosser Breite und so entschiedener 
Zweckmässigkeit, dass man auch der Annahme, die grosse Getreide- 
markthalle des Peiräeus sei eine solche mehrschiffig combinirte Stoa 
gewesen, nicht entgegentreten wird, namentlich wenn man die Selbst- 
verständlichkeit einer solchen Gestalt für Markthallen, wie sie auch bei 
uns hergestellt zu werden pflegen, erwägt. Zu den combinirten Stoen 
ist auch die dreischiffige sog. Basilika von Pästum zu rechnen, gegen 
deren Bezeichnung jedoch der Mangel an Geschlossenheit nach aussen
	        
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