Arch
itektur.
Grab
und andere Denkmäler.
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umfängliche englische Ausgrabungen 1856 bis 1857 wie durch eine
glänzende Publication von Newton 1862 in seinen Resten wieder zur
Kenntniss der Alterthumsfreunde gekommen. Wenn auch im Einzelnen
die Ansichten der Forscher Newton, Fergusson und Urlichs auseinander-
gehen, so scheint doch so viel festzustehen, dass auf dem unteren
die kleine Grabkammer umschliessenden massiven Geschoss, Welches
oblong (24 : 30) und über 15 M. hoch war, eine von 36 (galI) ionischen
Säulen umgebene Cella ruhte, über welcher" sich dann eine Stufen-
pyramide erhob, deren stumpfer Scheitel von einer marmornen Kol0ssal-
Quadriga mit dem Bildniss des Kö-
nigs und einer Pferdelenkerin (Nike?)
bekrönt wurde, so dass das Ganze
eine Höhe von 42 M. erreichte. Von Äl
den Sculpturen, welche in Einzelsta- Q Q
tuen die Intercolumnien und Ecken,
dann in Reliefs den Fries des Säulen-
kranzes, Cellawand und vielleicht Q Q
Unterbau zierten, wird in dem die x
griechische Plastik behandelndenAb- g
schnitt noch zu sprechen sein. Q
Wenn auch vielleicht selbst kein ,
Grabdenkmal, sondern wie Urlichs
wahrscheinlich gemacht hat) ein He- ä Q ä
roon und Siegesdenkmal, so doch
dem Mausoleum in vieler Beziehung ii
ähnlich erscheint das schon bei der Q
Behandlung Lykiens (S. 164) er-
wähnte N ereidenmonument von Xan- F"; im Gnmdtiiii ßciäiiiiiziildenmonuments
thos. Auch hier erhebt sich ein peri-
Styler Tempel von 4: 6 ionischen Säulen (vgl. Fig. 166) auf einem
massiven" Unterbau, und in gleicher Weise waren die Intercolumnien
mit Statuen, das Gebälk wie auch die Substruction mit Relieffriesen
geschmückt; jedoch scheint ein Giebeldach die verschiedene Bedeutung
des Bauwerkes ausgesprochen zu haben. Cella und Umsäulung konnten
sich auch pseudoperipteral verbinden, woraus wieder mannigfache Modi-
ücationen erwuchsen, von welchen Sicilien in dem sog. Grabmal des
Theron das schönste Beispiel darbietet; oder es thürmten sich drei
Stockwerke mit verdoppeltem Würfel unter dem Säulenbau über-
einander, wie in dem angeblichen Grabmal des Micipsa zu Constantine,
dem alten Cirta, welche Erweiterung in römischer Zeit besonders beliebt