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Hellas.
eines Kernes bedurfte und diesen zugleich als Cultstätte behandeln wollte.
Charakteristisch blieb in jedem Falle die Bedeckung oder richtiger der
bekrönende Abschluss, bei welchem man in verständnissvoller Wür-
digung der Bedeutung des Bauwerkes in der Regel den Tempelgiebel
vermied und bei der Tumulusidee so weit stehen blieb, als es der
quadratische oder wenigstens rechteckige Grundplan zuliess, welcher
statt einer konischen eine pyramidale Ausführung verlangte. Diese
Pyramidalbekrönung aber wardstufenförmig hergestellt, wie diess so-
wohl das cellenlose kleinere Grabmal von Mylasa (Fig. 165) als auch
das herrliche Grabmal des Mausolus von Halicarnass, eines der Welt-
wunder des Alterthums, verräth.
Dieses "gewaltige Werk, zu dessen Herstellung Artemisia, des
Mausolus YVittwe und Nachfolgerin, nicht blos die berühmtesten Archi-
tekten, den Satyros und Pythios, sondern auch die hervorragendsten
Bildhauer, Skopas, Bryaxis, Leochares und Timotheos berief, ist durch