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Vorwort.
titel vollständig oder in controversen Fragen die gesammte Literatur anzufüh-
ren, ohne den Vortrag zu sehr zu zerklüften und den Zweck des Bilches zu
beeinträchtigen. Ebenso war es unmöglich, überall bestimmt zu markiren.
wo der Verfasser von den vorliegenden Quellen abweicht: doch glaubt sich
derselbe hierüber mit der Hoffnung beruhigen zu können, dass der Fach-
mann, welchem die Kenntniss des vorliegenden Apparates geläufig, diess
leicht zu unterscheiden vermag, während der Laie doch auch nicht erwarten
wird, dass der Autor sich zur compilatorischen"Maschine hergegeben. Es
würde daher oft zu Missverständnissen führen, wenn man die ganze Dar-
stellung ohne Weiteres auf die angegebenen Quellenwerke zurückführen und
deren Autoren Alles zur Last legen würde, da für viele Dinge der Verfasser
allein verantwortlich erscheint.
Hinsichtlich der artistischen Ausstattung des Buches ist zu bekennen,
dass der grössere Theil der Holzschnitte meiner Geschichte der Baukunst im
Alterthum. Lpz. 1864-4866 entnommen ist und sonach den Besitzern des
letztgenannten Werkes schon bekannt erscheinen wird. Diese Benutzung wird
indess selbst für die letzteren darum kein Nachtheil sein, weil die dadurch
erwirkte Verringerung des Blustrations-Etats allein dem Herrn Verleger es
möglich machte, für das Ganze einen Preis festzustellen, der eine weitere Ver-
breitung begünstigt. Doch ist es keineswegs der Fall, dass die architekto-
nischen Abbildungen nichts Neues bieten , indem nicht nur neue Pläne und
Restaurationen den Abschnitten über Mesopotamien und Persien beigegeben
sind, sondern sämmtliche Illustrationen zur phönikisch-palästinischen Kunst,
vorwiegend architektonischer Richtung, neu sind. Den Abbildungen zur Pla-
stik und Malerei, für Holzschnitttechnik immer eine gefährliche Klippe,
wurde aber hinsichtlich der Auswahl und Ausführung eine Sorgfalt gewidmet,
die für deren Minderzahl entschädigen dürfte.
München
im Ianuar
1871.
Franz
Reber.