Architektur.
Die erhaltenen dorischen Denkmäler
)rstufen.
Letzte Vc
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vorbereitet. Es bedurfte nur noch der entsprechenden Streckung der
zu, stämmigen Säulen, einer weitern Reduction der Gebälkhöhe, der
Verstärkung des Reliefs der Zierglieder wie überhaupt einer einheit-
licheren Herstellung der letzteren, und es war der Höhepunkt ge-
wonnen. Die Monumente, welche um die Zeit der Perserkriege und
kurz darauf entstanden, wie von den sicilischen der unvollendete
Tempel von Egesta, der sog. Concordientempel von Akragas und
die beiden südlichsten Tempel auf der Akropolis wie G und E auf dem
Osthügel von Selinus und von den eigentlich griechischen namentlich
der durch seine Giebelbildwerke berühmte Athenetempel von Aegina
und der, wie Urlichs wahrscheinlich gemacht hat, bald nach diesem
erbaute Festtempel des Zeus zu Olympia, leiteten diesem Ziele noch
wesentlich näher, indem die Säulen bedeutend höher und in ihrer Ver-
jüngung musterhaft, in ihren Capitälen aber noch zu schwer und weit-
ausladend erschienen. Fand sich aber am Tempel zu Aegina der Tri-
glyphenfries an der Cella. nicht mehr, so ist seltsamer Weise die Tro-
pfenregula daselbst noch beibehalten, gleichsam als risse man sich nur
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Plan des Zeustempels 21
Olympia.
schwer, allmälig und stückweise von der alten Tradition los. Wie selten
vorher (Delphi), tritt an dem Zeustempel von Olympia ein Architekten-
name auf : Libon von Elis, dem Paeonios aus Mende und Alkamenes
aus Lemnos für die plastische Auszierung der Metopen und Giebelfelder
zur Seite stehen. Der charakteristischen Architekturfragmente sind lei-
der wenige und selbst diese haben noch keine erschöpfende Publication
gefunden, wie überhaupt Olympia einer gründlicheren Specialuntersu-
chung erst entgegensieht; die Capitäle aber scheinen in ihrer zu weiten
Ausladung noch zu archaisiren (Fig. 145).
Die höchste Vollendung war indess, während die Peloponnes noch
an alterthümlichen Formen haften blieb, Athen vorbehalten und fiel in
die glänzende Zeit auch des politischen Aufschwunges, dessen sich