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Hellas.
als pelasgisch bezeichnen möchten, und deren Steinblöcke ohne beson-
dere Berechnung und Zurichtung, wie es eben ging, und nicht ohne
Nachhilfe von kleinen Steinen zur Ausfüllung der entstandenen Lücken
auf einander gesetzt sind. S0 z. B. die Mauern von Tiryns (Fig. 114),
deren schon Homer und Hesiod Erwähnung thun und deren Trümmer
noch von Pausanias angestaunt und mit den Pyramiden von Aegypten
verglichen werden. Sie erheben sich auf einem niedrigen, langgestreck-
ten aber schmalen Felsrücken von kaum 10 M. Höhe über der Ebene
und haben eine Stärke von 5-7,5 M., während ihre Höhe noch jetzt
an manchen Stellen bis zu I2 M. steigt. Diese massive Mauer ist an
ihren breitesten Stellen durch Gallerien gespalten, welche vermittelst
Vorkragung der horizontalen Steinlagen scheinbar spitzbogig gedeckt
sind, und mit ähnlich gedecktenuschätrtennach aussen versehen wohl
als Magazine und Wehrgänge dienten. Vom Innern, wo die durch die
Sage von Herakles und Eurystheus berühmte Königsburg gestanden
haben muss, haben sich keine verständlichen Spuren erhalten. Ebenso
verhält es sich mit Mykene, das zwar nicht das gewaltige Kyklopenma-
terial, aber eine ebenso alte und schon in historischer Zeit durch Zer-
störung der Stadt geschlossene Geschichte aufzuweisen hat und in des-
sen Mauerring sich ausser den Resten von Mauergallerien namentlich
interessante Thore erhalten haben, welche am Burgring von Tiryns ins-
gesammt zerstört sind.
Die Thore sind naturgemäss von grösserem Interesse, als die
Mauerlinien, indem sie öffnend und schliessend zugleich schon ihrem
Wesen nach einen grössern Aufwand von technischer Berechnung und
dazu noch mehr äussern Schmuck zu erfordern schienen. Alsddie ein-