Lydien.
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Steinpfeiler, zum Tragen der phallischen Bekrönungsgruppe, nach
Herodot aus fünf Steinen bestehend, bestimmt, von welchem noch ver-
stümmelte Reste mit hemisphärischem Abschluss in der Nähe entdeckt
wurden.
Es sind diess Monumente, welche trotz ihrer den ägyptischen
Pyramiden gleichkommenden Grossartigkeit, zwar den künstlerischen
NVerth derselben indem durch die Hebung des konischen Hügels auf
einen besonderen Unterbau der monumentale Charakter glücklich ge-
fördert wurde-nicht aber deren technische Bedeutung erreichten. jene
wurden gebaut, diese aufgeschüttet; jene erforderten bedeutendes me-
chanisch technisches Vermögen, Unterstützung der rohen Kraft und
Arbeit des Einzelnen durch berechnend herrschenden Geist, diese be-
durften nur der frohnenden Masse. Weil aberidie lydischen Tumuli dem
Grundgedanken des Grabhügels näher standen als die Pyramiden von
Aegypten und Mesopotamien, so eröffnete sich ihnen auch eine grössere
Verbreitungsfahigkeit, so dass wir uns nicht wundern dürfen, dieselben
bis Etrurien hin und selbst von den Griechen nicht verschmäht zu fin-
den, da auch die höchste Cultur die einfachste Lösung eines Problems
nicht blos nicht verschmäht, sondern sogar bevorzugt.