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Phönikien, Palästina und Kleinnsien.
einen
sehr
derben
Zahnsclmitt
wieder
eine
auf
Zeit
weist,
welcher
seine ursprüngliche Bedeutung noch nicht über dem Ornamentalen ver-
gessen war. Die Giebelakroterieil bestehen aus derben Knollen, sowohl
den kreisförmigen Firstzierden wie den hornähnlichen Eckstücken pho-
nikischer Grabmäler einigermassen verwandt. Kurz wir dürfen in diesen
Denkmälern die Spuren einer wenn nicht vorionischen so doch einer
frühionischen Parallelentwicklung an der lykischen Küste erkennen.
Diess schloss natürlich hellenische Rückwirkung nach der Periode der
vollen Ausbildung des ionischen Styls nicht aus, sondern bahnte ihr
vielmehr den Weg, wie das prächtige überdiess freigebaute Siegesdenk-
mal von Xanthos, nach der Einnahme von Telmissos durch die Xanthier
als Tropäon um die Mitte des 4. Jahrh. v. Chr. erbaut (Urlichs). Zeigt.
W
ä
Säulendetails von Telmissos, Myra, und Antiphellos.
Dieses, jetzt gleichfalls ins britische Museum versetzt und eine seiner
grossartigsten Zierden, zeigt schon die volle Entwicklung ionischer For-
men und besteht aus einer auf ziemlich hohen Unterbau gesetzten rings-
um von Säulen umgebenen (somit peripteralen) Cella, während alle
tempelartigen Grabfagaden darauf schliessen lassen, dass die nationalen
Cultstätten, wie auch die assyrischen und phönikischen, mit einer Säu-
lenvorhalle nin antisa sich begnügten, die Ausbildung des peripteralen
Tempelplans aber den I-Iellenen überliessen. Die mehr vereinzelt vor-
kommenden dorischen Formen zeigen diese naive Ursprünglichkeit
weniger, wenn auch sehr alterthümliche Denkmäler dieses Styles vor-
handen sind. Diese erklären sich wohl durch die Nähe von Creta, dem
frühcultivirten dorischen Vorposten gegen Asien hin, wie auch durch