Volltext: Kunstgeschichte des Alterthums

156 
Phönikien, Palästina und Kleinasienu. 
Paphos (Fig. 99) zeigt. Sonst weist die Lage der Insel auf mehr 
ägyptischen als mesopotamischen Einfluss, über dessen Grad wir jedoch 
im Dunkel bleiben. Denn von dem phönikischen Hauptheiligthum 
auf Cypern, dem Astartetempel auf Paphos, haben wir nur unzuläng- 
liche Darstellungen auf Münzen und auf einem geschnittenen Stein 
des Museo Pio-Clementino, welche nicht mehr erkennen lassen7 als 
dass sich innerhalb einer kreisförmigen Gittereinfriedung ein höheres 
Mittelschiff über niedrigere Nebenbauten erhob, welche letztere von 
Säulen getragen wurden (Portiken  Zwei ägyptisch geschwellte Säulen 
zu beiden Seiten scheinen freistehend und wie jachin und Boas ohne 
architektonischen Zweck gedacht werden zu müssen. Neuere Funde 
zeigen namentlich die kyprische Plastik mit der altgriechischen enge 
'49 "i"     A:   u?" 
Eäuiiwfiizidwifliääxiää j, 
  im   R  
   vviißiilwiiiifliipl! äywillwüi  "iiiiiii??flWWWY iliif? 
   UM, "ßjpifg M!  
  
   
Fig. 99' 
Grab von Paphos auf Cypern 
verwandt und erinnern daher in ihrer ersten Erscheinung auch an 
altetrurische Arbeiten. Eine gründliche und erschöpfende archäologische 
Erforschung Cyperns, welche eine fühlbare Lücke ergänzen würde, ge- 
hört zur Zeit noch zu den Desiderien der Kunstgeschichte des Alter- 
thums. 
Von Karthago wird derjenige wenig mehr als Mauerreste erwar- 
ten, der sich an den dem Fall von Jerusalem ähnlichen Weltgeschicht- 
liehen Untergang dieser stolzen Königin des Meeres erinnert. Doch 
haben die neueren französischen und englischen von Beule und Davis 
beschriebenen Untersuchungen noch die ansehnlichen Befestigungs- 
mauern der Byrsa nachzuweisen vermocht, welche aus kolossalen Tuff- 
quadern aufgeführt bei einer Dicke von 10M. die Anbringung von halb-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.