Volltext: Kunstgeschichte des Alterthums

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Phönikien, Palästina und 
Kleinasien 
technik und hierin wieder fast ausschliessend in getriebener Arbeit an- 
gewiesen, so versteht sich von selbst, dass sie dadurch überhaupt zu 
jener stylistischen Art und Weise gedrängt war, welche uns auch in der 
wenigen Steinsculptur sofort an Bronzevorbilder, d. h. an Anschauun- 
gen und Fiormen, wie sie sich durch die herrschende Bronzetechnik 
gebildet haben, erinnert. Diesen Bronzestyl zeigt nicht blos das phöni- 
kisch-hebräische Blattornament an Architekturen, er tritt uns auch 
besonders schlagend an Thierbildern entgegen. So an einem Stier- 
schädel von einem Friese zu Saida, einer merkwürdigen Illustration des 
phönikischen Sphyrelaton, dessen Abbildung (Fig. 91) ich auch aus 
dem Grunde beigefügt habe, weil wir uns daraus einen Schluss auf die 
Gestalt der Stiere am sog. ehernen Meer des Tempels von Jerusalem 
erlauben dürfen. Nochiinteressanter sind die gleichwohl oberflächlich 
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ausgeführten und sehr verwitterten Hzilblöwcn des oben-beschriebenen 
Grabdenkmals von Amrith (Fig. 89 und Q2), dic neben dieser Eigen- 
artigkeit der Nachahmung getriebener Arbeit, die sich auch in den pri- 
mitiven Beinen äussert, die Reminiscenz ägyptischer Formen und Gra- 
nitwerke durchfühlen lässt, während ihnen mesopotalnische Auffassung, 
die am Stierschädel namentlich in dem Striemigen der Sehnenbildung 
unverkennbar, ferner zu liegen scheint. Weniger positive Anhaltspunkte 
geben in Folge der vorgeschrittenen Verwitterung andere auf phöni- 
kischem Boden befindliche Sculpturen, wie die Felsenreliefs von Gincll 
und von Maschnaka. Die ersteren, in dem einen Streifen einen Bären 
zeigend, der im Sprunge einen Mann angreift, während zur Rechten in 
besonderer rechteckig vertiefter Umrahmung eine Figur auf einem
	        
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