Grabdenkmäler.
Phönikische
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Im mittleren Phönikien scheinen die eigentlichen Grottengräber mit
dem manchmal decorirten Eingang in der Felsenwand die gebräuch-
lichere Form gewesen zu sein, wie die zahlreichen Reste der Art in
Saida (Sidon) und Dschebeil (Byblus) zeigen. Eines der Grabmäler der
letzteren Stätte bietet einen zwar einfachen aber interessanten Fagaden-
schmuck dar, der durch seinen plumpen Giebel und die ringförmige
Akroterie stark an ähnliche Formen im Herzen von Kleinasien (Phrygien)
gemahnt und auch in der schlichten Leistenumrahmung wie in der kah-
len fünfblättrigen Rosette im Giebelfeld keinen hellenischen Einfluss
verräth. (Fig. go.) Das Innere zeigt meistens einen grösseren Mittel-
raum mit flachgewölbter Felsdecke und Nischen an den drei Seiten,
welche die in den Felsen eingetieften, katakombenartig übereinander-
gereihten Sarglager enthalten.
Der schönste der erhaltenen v. M, X
Marmorsärge von Dschebeil, M i" w,
die durch den gewölbten Deckel Muiliil, liljulflllh, Jim
kofferartigerscheinen,zeigtoben nrlailh l);
F estons, und vorne Kränze, ein- "l" . m II, k.
zelne Blätter und Zweige in E. illw elilllli,
naiver und keinen hellenischen Mllllfgfgfä ü, 1121, ._li?lfi "-3 l
Ornamentstyl verrathender Zu- Mr z: xtx 1x
sammenstellung. Das süd- jnl "i
liche Phönikien endlich scheint U. 1 11 i. g
vorzugsweise eine monumentale A" v
Ausbildung der Sarkophagform l"li.iil'
geliebt zu haben. So stellt sich m
das angebliche Grab des Hiram MM
(Gßbfhirüm) SüdliCh VOH Sllf Fig.oo. Grahfagadeyon Dschebeil.
(Tyrus) als ein gewaltiger 3 M.
hoher Sarkophag dar, mit schwerem oben etwas gewölbten Deckel auf
einen über 3M. hohen Sockel gehoben, dessen unterer Theil bei 4,24 M.
Länge und 2,64 Breite aus Quadern ausgeführt ist, während der obere
etwas vorkragende Theil desselben aus einer monolithen Platte von fast
1 M. Dicke besteht. Auch Um-el-Auamid unweit davon liefert einen
grossen 2,40 M. langen und 1,24 M. breiten Sarkophag mit giebelför-
migem durch plumpe Eckakroterien geschmückten Deckel, bemerkens-
werth besonders durch ein an das Kopfende angelehntes Altärchen mit
zinnenaitiger Bekrönung, deren geschweifte Ecken an die Hörner der
Altäre in der Stiftshütte wie im salomonischen Tempel erinnern.
Von phönikischen Privatbauten dürfte nur ein ganz schmuckloses