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Phönikien,
na und Kle
Palästi
nasien.
seit dem Untergange des persischen Reiches und der Gründung einer
griechisch-asiatischen Monarchie durch Alexander den Grossen fünf
Jahrhunderte lang der Hellenismus erst unter den üppigen Seleuciden,
welche die asiatische Hälfte des macedonischen Weltreiches für sich
abgelöst hatten, und dann unter der strammen Militarverwaltung der
römischen Imperatorenperiotle über Vorderasien sich breit gemacht
hatte, und GbCHSOWGIIig konnte die vollkommene Barbarei der Parther
die alten sowohl persischen als auch älteren mesopotamisclien Cultur-
reminiscenzen ganz ersticken. Diese traten auch sofort wieder ans Licht,
als der Perser Ardschir, der sich directer Abstammung von den Acha-
meniden rühmte und deshalb von den Griechen wieder Artaxerxes ge-
nannt ward, im jahre 22b n. Chr. das parthische Barbarenjoch, wie
sein grosser Vorfahr Cyrus acht jahrluinderte früher das medische, ab-
schüttelte um ein nationales neupersisches Reich und die nach Ardschir's
Vater Sassan genannte Dynastie zu begründen, dadurch zibei" (las Land
östlich vom Tigris zu neuem Glanze und zu einer Bedeutung zu erheben,
welche selbst in Rom schwer gefühlt ward. Musste ja sogar ein römi-
scher Kaiser, der unglückliche Valerian, den Rest seines Lebens in per-
sischer Gefangenschaft schmachten, ohne dass die Römer es wagten,
ihn aus der schimpHichen Sclaverei des Sassaniden Sapor zu befreien,
während dieser sich mittlerweile angelegen sein liess, jenen Weltge-
schichtlichen Erfolg persischer Tapferkeit und List in zahlreichen Denk-
malen und Felsenreliefs, die noch jetzt als ein authentisches Blatt der
Geschichte das für Rom so traurige Ereigniss bezeugen, der Nachwelt
zu überliefern.
Der Palast von Ktesilahon, der sassanidischen Nachfolgerin der
hellenischen Diadochenstadt Seleucia am Tigris, die selbst an die Stelle
des chaldäischen Babylon am Euphrat getreten war, die Residenzen von
Sarbistan und Firusi-Abad und zahlreiche andere gebaute und in die
Felswände sculpirte Denkmäler geben von dem künstlerischen Vermögen
des bis zur Begründung der Herrschaft des Halbmondes in Mesopota-
mien (641 n. Chr.) blühenden neupersischen Reiches ziemlichen Auf-
schluss. Es War allerdings viel verloren gegangen, und der künstlerische
Schmuck der Architektur namentlich zum Theil Wieder zu der Einfach-
heit der altchaldäischen Monumente herabgesunken, wie diess die Säulen
oder Halbsäulen ohne Base und Capitäl in Sarbistan zeigen. Dafür war
namentlich in der Anwendung des in Portalen, Fenstern und Blenden
auftretenden Bogens, des Tonnengeivölbes und der Kuppelwölbung,
welche in parabolischer Linie ihre nationale Form zu finden schien ohne
indess den Rundbogen auszuschliessen, der structive Gewinn nicht un-