Arch
itektur.
Gräber.
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liche Reliefs enthält, nicht widerspricht. Es besteht aus einem sie-
benfach abgestuften Terrassenbau mit einer Grundfläche von 13,5 : 1 2, 5 M.
aus gewaltigen trefflich gefugten Quadern, welcher eine giebelförmig
gedeckte Cella trägt. Einfache Leisten von leicht geschwungenem
Proßl am Fusse der Kammer wie am Dacliansatze verrathen zwar Ge-
Schmack, aber keine griechische Einwirkung, welche letztere vielleicht,
aus den kleinasiatischen Feldzügen des Cyrus datirend, in der Giebel-
form des Daches zu vermuthen ist, da diese sonst im Orient selten vor-
kommt. Der schon von Arrian als besonders klein hervorgehobene
Eingang misst o, o0 in der Breite und 1,2 M. in der Höhe, dic Kammer
selbst bei einem äusseren Cellenverhältniss von 6,3 Länge und 5,2
Breite nur 3 M. Länge zu 2,1 Breite und eben solcher Höhe. Im Inneren
ist natürlich von den im Alteithum gerühmten Geräthen aus gediegenem
Golde, Tisch, Sarg und Bahre, wie von dem purpurnen Pelzwerk keine
Spur mehr, ebenso wenig von den Inschriften. Dafür hat die Unter-
suchung desselben ergeben, dass die vier Blöcke der unteren Lage der
Kammer kunstvoll ausgezahnt in einander greifen, welchem Umstande
wie der exacten Fügung des gewaltigen Materials wohl die herrliche
Erhaltung des Denkmals zuzuschreiben ist. Das Ganze macht den Ein-
druck eines chaldäischen Terrassentempels und es ist nicht unwahr-
scheinlich, dass für Cyrus" Grabmal diese Form gewählt ward, weil sein
Gedächtniss bald nach seinem Tode den Nimbus eines vorderasiatischen
Heros gewann. Ein Säulenviereck scheint den ernsten Bau umschlos-
Sen zu haben, wie man aus einigen erhaltenen Stümpfen entnehmen
darf, die noch aus dem Boden ragen. Griechische Berichterstatter spre-
Chen ausserdem noch von Gebäuden für die zu seinem Culte aufgestellte
Priesterschaft, wovon man noch in der nahen Karawanserai Reste fin-
den will.
Die Grabmäler der späteren persischen Könige, unter sich für die
ganze Achäinenidendynastie fast gleich, sind von einer völlig anderen
Gattung, nemlich Felsengräber. In ansehnlicher Reihe, sieben an der
Zahl, an der schroffen Felswand von Naksch-i-Rustam und Persepolis
Sich hinziehend, und in Nähe und Ferne einen grossartigen Schmuck
der Landschaft bildend, scheinen sie alle dem Typus nachgebildet,
den Darius, wie schon erwähnt, durch die äusserliche Uebertragung
seiner Palastfaeade auf seine Grabwand gewonnen zu haben scheint
{Fig- 77). Die nur in der unteren Hälfte wirklich zugängliche, oberhalb
in Nachahmung von Holzverschlag geschlossene Thüre führt zu einem
mit der Fagadenwand parallelen Corridore, der sich am Dariusgrab
noch über die Facadenbreite hinaus nach links zieht und zu drei Kam-