Architektur.
Terrasse von Persepolis.
Altäre.
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Von anderen Monumentalbauten ausserhalb der Terrasse von Per-
sepolis dürfen wir auf persischem Boden Tempel nicht blos nicht in erster
Linie, sondern überhaupt nicht suchen. Der persische Cult erlaubte
keine geschlossenen Räume, sondern forderte Opfer und Gebete auf den
Gipfeln der Berge oder sonst auf künstlichen Erhöhungen. Herodot
berichtet sogar, dass die Perser sich nicht einmal damit begnügten, die
Tempel zu verabscheuen, sondern auch keine Götterbilder und Altäre
errichteten, was jedoch in Bezug auf die letzteren jedenfalls unrichtig
ist, indem der Feuerdienst gerade Altäre erheischte, und solche auf dem
Fagadenschmuck der Achämenidengräber gFig. 77) sogar dargestellt
sind. Auch wird es kaum als unzulässig erscheinen, zwei nebeneinan-
der befindliche Altarpiedestale in der Nähe der Palastterrasse von Pa-
sargadae als altpersisch zu bezeichnen rFig. 8 3). Sie bestehen aus etwa
3M. hohenWürfeln, von
Welchen der eine oben
terrassenförmig abge-
stuft ist und an einer f"
Seite noch die in ge-
rader Flucht empor- I! 1,-
führende Treppe zeigt, g jwlhi, jL
Während die Plattform f l"l1llllillilrillließt.
zur Aufnahme eines
nug oder selbst als " -
Feuerstelle passend Magens-M-
war, Sie gemahnen an Fig. 83. Cultstätten von Pasargadae.
das Obergeschoss des
Dariuspalastes, dessen flaches Dach, wie oben gezeigt worden ist, eben-
falls für Cultzwecke in Anspruch genommen war, woran sich noch die
Vermuthung knüpfen liesse, dass in der Zweiheit dieser Piedestale auf
den Dualismus des persischen Ormuzd- und Arhimandienstes hinge-
wiesen sei. Andere grössere Monumente sind zwar wahrscheinlich eben-
falls altpersische Cultstätten, doch ist dabei diese Beziehung wegen
Mangel an allen charakteristischen Architekturformen noch weniger zu
erweisen: so der Kegel von Darabgerd, Kella Darab genannt, der 48 M".
in der Höhe messend von zwei Mauerringen gestützt und von einem
kreisförmigen achtmal in regelmässigen Abständen durchbrochenem
Wall umgeben wird, ein Denkmal, worin man die künstliche Nach-
Hhmung eines xiatürlichen Cultberges vermuthen dürfte; oder, des obe-
liSkartig rechteckigen etwa 27 M. hohen, an der Basis jederseits 8, 5 mes-
REBER. Gesch. d. a. Kunst. 8