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Persien.
grabe beides angedeutet sein müsste, und dazu noch eine Freitreppe,
die vielleicht ebenfalls doppelflügelig zum Dache des Oberbaues führte.
Dass diess ebenfalls flach und zugänglich war, zeigen die beiden dieser
Erörterung zu Grunde gelegten Reliefs (Fig. 77 und 81), wo wir einer-
seits einen Thronsessel des Königs von einem Baldachin beschattet,
anderseits einen jener Feueraltäre gewahren, die nach persischer Sitte
stets am höchstmöglichen Punkte angebracht wurden und an dieser
Stelle des Palastes sogar eine Er-
wähnung in der Bibel gefunden
haben, nach welcher Hesekiah,
lii gegen den sabaischen Sonnen-
" dienst einschreitend, die nauf der
Höhe des oberen Gemaches des
"Q - ' Ahazu befindlichen Altäre zer-
störte. Es ist demnach nicht als
eine blos passliche Ausstaffirung,
i sondern als berechtigte Ergänzung
3h , zu betrachten, wenn ich in meiner
Restauration des Dariuspalastes
(Fig. 69) die Hohe des Oberge-
y i schosses mit dem köni lichen
ß l 11. Th h: l g
l 1 im i begponntgnme und dem Feueraltar
ätfßflvjjiiigflgiä" qigwrji Ist somit eine ziemlich ver-
x ä 9 lassige Vorstellung des persischen
m Palastbaues an seinem ältesten,
einfachsten und erhaltensten Bei-
spiele gewonnen, so können wir
"Äilüzvißl auch versuchen, uns die übrigen
ü ä lll analogen Gebäude der Terrasse
3-, H. Äk t m E von Persepolis zu vergegenwär-
Fig- 81. Portalrcliefder Hundertsaulenhalle. tigeml Rinne lies Situa-
tionsp anes zeigt (.lC este eines
anz ähnlichen Baues von ungefähr gleichen Dimensionen, nach seiner
g
Richtung gegen Nordwest aus unten noch zu erörternden Gründen
wahrscheinlich jünger als der beschriebene, und darum nur von gerin-
gerem Interesse. Doppelt so gross wie der Dariuspalast aber war der
südöstlich vor diesem und ihm nahezu gegenüber liegende Palast des
Xerxes. Dieser hatte überdiess eine geräumige Treppenterrasse vor
und eine nicht weiter erklärbare Saulenhalle neben sich, dafür aber fehlte