Volltext: Kunstgeschichte des Alterthums

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Chaldäa, Babylonien und Assyrien. 
neten Gottheiten adorirt. Auch Processionen kommen vor, bei welchen 
Gottheiten auf Thronen getragen werden, wie auch Opfer von Wicldern, 
welche erst geschlachtet und dann stückweise verbrannt werden. 
Wesentlich verschieden von den rein ceremoniellen Schaudarstel- 
lungen mit ihren überlebensgrossen, in regelmässigen Abständen anein- 
andergereihten, und sorgfältig detaillirten Gestalten tritt bei diesen histo- 
rischen Scenen mit ihren fussgrossen Figuren das mehr schablonenhafte 
Figürliche zurück hinter dem Sachlichen, und zunächst hinter der 
Charakterisirung der Localität. Die Befestigungswerke der belagerten 
Städte sind mit grosser Scrupulosität aufgezeigt und namentlich dann 
verständlich, wenn man festhält, dass in dieser primitiven Kunst die 
fehlende Perspective durch ein Uebereinanderthürmen des in Wahrheit 
hintereinander Folgenden ersetzt wird. Auch einzelne Cultgebäude wie 
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Fig. 69. Sleintrzmsport. Relief von Koyundschik. 
auf den zu Anfang dieses Abschnittes und Fig. 54 abgebildeten Reliefs 
sind wenigstens mit dem mehr oder minder erfolgreichen Bestreben her- 
gestellt, Nebensächliches nicht blos anzudeuten, sondern klar zu zeigen. 
Das Landschaftliche dagegen zeigt einen merkwürdig conventionellen 
Charakter. An den gleichförmig abgerundeten Hügeln erscheinen die 
GrasHächen durch regellnässige Wellenlinien ausgedrückt, die Bäume 
aber in der Regel wie die in Holz geschnitzten Bäumchen unserer Kin- 
derspiclwaaren, welcher Eindruck sich noch durch den Umstand erhöht, 
dass sie, um dichter angebracht werden zu können, divergirend aus den 
Hügeln hervorsprossen, wie auch bei uns Kinder glauben, dass auf 
einem Hügel seiner vermehrten Oberfläche wegen mehr Bäume wachsen 
können, als auf einer der Basis des Hügelkegels entsprechenden Ebene. 
lndess sind manchmal, wo es zur Charakterisirung einer Localität nöthig
	        
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