Vorwort.
Als ich mich zur Herstellung des vorliegenden Buches entschloss, war
ich mir der Schwierigkeiten wohl bewusst, welche dieselbe mit sich führen
werde. Denn es musste ernstliche Bef- w. n erwecken, in so engem Rahmen,
wie ihn die Bestimmung des Buches für d: weitesten Kreise der Gebildeten
schlechterdings erforderte, ein Material (zusammenzufassen, das sich seit
einem Jahrhundert und ganz besonders in den letzten Jahrzehnten riesig an-
gehäuft hat. ]a es liess sich sogar bezweifeln, ob diess überhaupt in einer
erspriesslichen Weise möglich sei, und ich kann nicht verhehlen, dass ich
selbst bei mehren Parthieen im Ringen mit dem Stoffe zugleich diesen Zweifel
zu bekämpfen hatte. Allein unzweifelhaft blieb mir, dass die knappe Form
Grundbedingung zur Erreichung des Zweckes sei, und dass durch eine
Ueberschreitung eines gewissen Umfanges leicht für den Laien zu viel und
doch für den Fachmann zu wenig geboten würde. Denn dem beschäftigten
Gebildeten oder dem irgend einer praktischen Disciplin obliegenden Studi-
renden, welche in ihren kargen Mussestunden selbst in der Tagesliteratur
häuiig' nicht weit über die Telegramme hinauszukommen vermögen, muss
die Pflege der den Beruf nicht unmittelbar berührenden allgemeinen Wissen-
schaften auf die der eine wie der andere doch nicht ganz verzichten kann,
wenn er auf einer der Gegenwart entsprechenden Bildungshöhe stehen will
durch thunlichst compendiöse Behandlung erleichtert, ja geradezu möglich
gemacht werden.
Eshandelte sich also nur darum, nach welchen Grundsätzen eine solche
Zusammenfassung, wenn siedoch ein volles und wahres Bild des gegen-
wärtigen Standes der Wissenschaft gewähren sollte , in's Werk zu Setzen Sei.
Manchem möchte räthlich erschienen sein, dabei auf jede Detailzeichnung
zu verzichten und ohne das Ganze durch zu viel uEinzelheiten zu verwirren,
mehr im Gl-Ossen w) mit breitem Pinsel a vorwiegend die allgemeinen Cultur-
Verhältnisse zu skizziren, um dadurch auch vielleicht der Gefahr der Lückem