Aeussere Erscheinung eines assyrischexl Palastes.
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der assyrische Palast in seiner äusseren Erscheinung mehr, wie der in
sich gekehrte Tempel und Palastbau Aegyptens. Seiner Terrassen-
erhebting wegen bedarf er auch keineswegs jener fabelhaften Ober-
geschosse, welche die bisherigen Restaurationen über dem durch die
Ruinen gesicherten Erdgeschosse aufzuthürmen beliebten, und zwar zu-
meist aus falscher Auffassung solcher Reliefs, welche wie alle primitive
Kunst die mangelnde Perspective, das Hintereinander, durch das irre-
führende Uebereinander zu ersetzen suchen; die Ruinen haben auch
keine grösseren Treppenanlagen gezeigt, welche allein zu der Annahme
von Obergeschossen die läerechtigting gewähren würden. Die Räume
des Erdgeschosses der Palast des Scnnaherib von Koyundschik lässt
'l'errassenpyramide.
Relicfvon Koyundschik.
G. Rzlxvliusou.
Cleren achtundseehzig, der Sargonspalast über zweihundert zählen
konnten ausreichen und die Erhebung der Terrassen mochte eine weitere
dllrch Stockwerke minder wünschenswerth erscheinen lassen.
Wenn auch die assyrisehen Paläste unsere Aufmerksamkeit über-
WiCgend und an erster Stelle fesseln mussten, so bietet doch auch die
Sacrale Architektur des oberen Tigrislandcs Reste genug, um eine an-
nähernde Vorstellung zu gewähren. Freilich kennen wir nur solche
Cultstätten, welche mit den Palästen in engster Verbindung standen,
Während Wenigstens zur Zeit von Volksheiligthümern sich keine Spuren
gCfunden haben. Wären wir ohne alle Anhaltspunkte aus den Ruinen
Selbst, so müssten wir uns die Tempel so denken, wie wir sie in Me-