Assyrische Säulen und deren Verwendung.
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Die Gestalt der Oberwand- und Fenster-Säulchen lässt sich aus
Reliefs annähernd bestimmen. Die Schäfte waren cylindrisch und wahr-
scheinlich ohne Cannelur, dagegen mit An- und Ablauf oder wenigstens
einem vortretenden Leisten an den beiden linden versehen. Die Basen
bestanden lediglich aus einem hohen Torus oder Pfühl, der manchmal
oben kissenartig eingedrückt und auf den Rücken eines schreitenden
Löwen gelegt erscheint (vgl. Fig. 47). Von den Capitälen war die ge-
bräuchlichste Form eine eigenthümliche Zusammensetzung von zwei
Volutengliedern, die
an ein verdoppeltes 7 äfm
ionisches Capitäl er- l
innert, mit einer
echinusartigen dop-
pelten Rundstab-
unterlage und einer
zweimal gestuften
Deckplatte über den l
Voluten. Ich be- (WM;
zweifle nicht, dass ließe-W;
in diesem Capitäldzis f?! f.
Motiv des ionischen 1630 i
zu suchen sei, wenn
auch aus den Reliefs Z4 '
nicht zu erkennen ist,
0b den Voluten auch 1
eine Polsterseite ent- '
sprach, oder 0b die A 1'519
Voluten wie bei J, airw .1 v {I I, ,
sonst veränderter _ ,
Art an den persi-
scheu Cälpltälöll auf Fig. 47. Verschiedene Capitäl- und Basenformen nach assyrischen Reliefs.
den vier Seiten an-
gebracht gewesen seien. Die Form der Voluten selbst wird noch mehr
gesichert durch einen Tisch auf einem Relief von Koyundschrk (läi-it.
Mus. Koyunjik-Coll. 1103), auf welchem deutlich zwei Volutengheder
übereinander gesetzt erscheinen, wie den Verfasser eine genaue lhiifung
desselben im Original belehrte, welches keineswegs die Rosetten im obe-
ren Gliede Statt der Voluten zeigt, die Layard's Zeichnung, Discoveries
p_ 444 (VgL 1:ig_ 43,7 fälschlich bringt. Andere Lapitälformen zeigen
mehr äusserliches Zierwerk, wenigstens belehrt die kümmerliche
Gesch
Kunst.