Volltext: Die Landschaft in der deutschen Kunst bis zum Tode Albrecht Dürers

Albrecht Dürer. 
Chronik beteiligte, wissen wir nicht mit Bestimmtheit anzugeben. 
Ebenso wenig ist der persönliche Anteil an den meisten Werken, 
die seinen Namen tragen, immer mit der wünschenswerten Sicher- 
heit zu bestimmen, zumal bei einem so vschwunghaften und darum 
oberflächlichen Betrieb (r, wie er in Wolgemuts Werkstätte herrschte, 
die Leistungen ein so ungleiches und widerspruchsvolles Gepräge 
tragen, dafs man zu einem klaren Urteil über die künstlerische 
Bedeutung des Werkleiters nur schwer kommen kann. Was die 
landschaftlichen Gründe des Peringsdörfferschen Altars I) (ca. 1488) 
anlangt, welche zu den recht unbedeutenden des Hoferl) und 
Zwickauer Altares 3) (1479) in vorteilhaftem Gegensatz stehen, 
so ist die Beteiligung Dürers, dessen Vorliebe und Geschick für 
landschaftliche Darstellungen wir aus gleichzeitigen Zeichnungen 
kennen, nicht ausgeschlossen, bedürfte jedoch noch eines auf 
genaue Untersuchung gegründeten Nachweises. Über den Anteil 
der Gesellen, insbesondere Schäuffelins, an dem Schwabacher Altar 
(I 506) sind wir auch zu wenig unterrichtet, um die liebevoll be- 
handelte Landschaft mit unumstöfslicher Sicherheit gerade Wolgemut 
zuzuschreiben4). Wenn eine Arbeitsteilung stattfand, so ist Wohl 
eher wahrscheinlich, dafs die Ausführung des landschaftlichen Bei- 
Werks den Schülern überlassen wurde, als dafs man ihnen einen 
gröfseren Anteil an der Figurenkomposition einräumte. 
Dafs Dürer bereits in Wolgemuts Werkstatt (1486- I489) in 
landschaftlicher Darstellung eine Gewandtheit bewies, welche die 
seines Meisters überragte, zeigt uns eine Handzeichnung der Kunst- 
halle in Bremen vom Jahre I4895), die man füglich eine landschaft- 
liche Komposition nennen darf. In den Vordergrund schiebt sich 
 Nürnberg, Germ. Mus. 106-109. 
2) München, Pinakothek. 22. 27. 39. 82. Hervorhebung verdient der Be- 
leuchtungseffekt auf 39 (Auferstehung Christi), der mit dem _Nachtstück im germ. 
Mus. 105 zu vergleichen ist. 
3) s. Quandt, d. Gem. d. M. Wolgemut in der Marienkirche zu Zwickau. 
4) Über eine Anbetung der Hirten (Tuschzeichnung im brit. Mus. s. Waagen, 
Treasures IV, 35) in reicher Landschaft ist auch noch keine Einigkeit erzielt, 0b sie 
von Wolgemut oder Dürer herrührt. 
5) Abgeb. bei Ephrussi, Durer et ses dessins p. 8. 
Kaemmerer, Die Landschaft in der deutschen Kunst.  6
	        
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