Schongauer und
Martin
oberdeutschen Meister.
die
75
gebildeter sind, als
Vorbildern zurück.
die
Zeitbloms,
bleiben
hinter
den
Handrisclmen
Auch die augsburger Schule, als deren würdigster Vertreter in
dieser Zeit der ältere H 0 lb ein (ca. 1460-4524) gelten mufs, macht
in dieser Hinsicht keine Ausnahme; die Anregungen Schongauers
und der flandrischen Kunst sind bei Holbein in Bezug auf landschaft-
liche Darstellung kaum tiefgehend zu nennen. Den meisten Komposi-
tionen haftet eine nüchterne Plumpheit an, und das Vonrviegen breiter
und kahler Massen vervollständigt diesen Eindruck. Oft schieben sich
hohe Felsgruppen in den Mittelgrund und schliessen die ohnehin
nicht tiefe Landschaft ohne rechtes Leben ab. Die zahlreich ver-
wendeten Architekturen sind meist schlicht und wenig ausgebildet,
die Baumformen naturalistisch aber ohne künstlerisches Verständ-
nis wiedergegeben. Die Landschaft erschien Holbein dem älteren
recht eigentlich als Nebensache und Beiwerk. Diejenige Aufgabe,
deren Lösung seine Stellung in der Kunstgeschichte bestimmt, ist
auch weit eher die Wiedergabe des physiognomischen Lebens, und
seine augsburger Porträtskizzen bezeugen, dass er sich diesen
Studien mit weit gröfserem Erfolg widmete. Das Lob, welches
NVoltmann seinen Landschaften zu teil werden läfst, erscheint daher
nicht gerechtfertigt.
In den vielen Lokalschulen Oberdeutschlands läfst sich ein Un-
terschied landschaftlicher Auffassung in dieser Periode in positivem
Sinne kaum feststellen. Die meist geringe Ausdehnung des räum-
lichen Hintergrundes hängt oft auch von äufseren Umständen ab,
Im allgemeinen macht schon die durch die Tradition plastischer
Auffassung erklärte gröfsere Dimension der Gestalten ein Zu-
sammendrängen derselben notwendig, so dafs die Figurenkomposition
den Vordergrund vollständig füllt und selbst bei sehr hochgelegtem
Horizont nur ein schmaler Bergstreifen zur Andeutung der Lokali-
tät über den Köpfen derselben sichtbar wird. Eine frei gelöste,
auf einem weiten landschaftlichen Grunde sich entwickelnde Kom-
position gehört zu den Seltenheiten (z. B. Herlins Nördlinger Altar).
Es ist nicht der transcendentale Idealismus der Deutschen, wel-
cher für die Bedeutung landschaftlicher Naturschönheit kein Auge
hatte, durch den man diese Erscheinung erklären könnte, vielmehr ist