Byzanz.
dieser Zeit giebt Theophanes continatus lib. III, cap. 43 Aufschlufs:
Theophilus liefs seinen Palast in folgender Art mit Malereien aus-
schmücken: roi-g zoixovg öä Cuiozg zrarroimlyävoug rravzodazuög
zahl öä zoixwv Iä mizw yäv äjgwv ää Öyolwv xai äozgwicära zula-
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öwv riwanlwygoüyevov. Von einem mit Mosaikschmuck ausgestat-
teten Zimmer sagt Theophanes: eifrcozg fair azizö iöcbv 164103110:
sival, öiaqzögorg äväwl, ßgziovra. Einen ungefähren Begriff solcher
Dekoration geben uns die allerdings bedeutend älteren Mosaiken
des Baptisteriums von Sa. Constanza in Rom I) oder die Miniaturen
des pariser Evangeliarsß) (Nationalbibliothek Nr. 63 Anfang des
VIII. Jhdts). Auch die Kirchen werden, wie im V. Iahrhundert3),
so jetzt mit derartigem Schmuck überladen 4).
Die Miniaturmalerei auf griechischem Boden hatte den Ent-
wicklungsgang der altchristlichen Kunst mitgemacht, und mit der
antiken Tradition hatte sich auch die landschaftliche Erweiterung
der Scenen lebendig erhalten, wie z. B. die Miniaturen der Wiener
Genesis (Ende des V. jhdts.) beweisen, welche auch in dieser Be-
ziehung die der etwa in gleicher Zeit in Italien entstandenen Virgil-
handschrift zu übertreffen scheinens).
Die Wiener Handschrift des Dioskorides aus dem Anfang des
VI. Jahrhunderts enthält zahlreiche grofse Abbildungen von Pflanzen.
sGenauigkeit und Schärfe des Naturstudiums vereinigen sich hier
mit bescheidenem aber meisterhaftem und reizvollem Vortrage. Die
Schlangen, Käfer, Vögel gegen Ende des Buches sind ebenfalls
geschickt aber trockener behandeltöya Der offene Blick für die
I) Garrucci, a. a. O. IV, 205.
z) Labarte, Histoire des arts industn. 2. Anti. II, p. 162,
3) Nilus, der ehemalige Statthalter von Constantinopel (T 450) bezeugt ill
seinen Briefen IV, cap. 61 (Ed. Possevinus Paris 1667) dieses Dekorationssystem im
V. Ihdt.
4) Belegstellen bei Schnaase, a. a. O. III, 227.
5) Labarte, a. a. O. II, p. 163 u. P1. XLII, und Springer, d- Gellßsisbilder
in d. Kunst d. f. M. A. Leipzig 1884. Ber. d. sächs. GeS- d. YV. p. 705.
6) Woltmann, a. a. O. I, 187.