wie klassische Kunst der Hellenen verhielt sich der landschaft-
lichen Natur gegenüber spröde. Die anthropomorphen Natur-
darstellungen überwiegen sowohl der Zahl als auch dem Werte
nach. Auch als durch die Skenographie die Technik, durch die
lNeltanschauung der hellenistischen Periode der Sinn für landschaft-
liche Darstellung entwickelt war, bleibt der anthropomorphen
Bildung die erste Rolleß)
Katakomben.
Das Erbe, welches die altchristliche Kunst auf diesem Gebiete
antrat, beschränkte sich im wesentlichen auf dekorative Wandmale-
reien und spätrömische Sarkophagdarstellungen. Unbefangen schlofs
man sich der künstlerischen Auffassung der Antike an; fast un-
merklich treten gegen Ende des ersten Jahrhunderts christliche
Elemente zwischen die heidnischen, zunächst ohne jede Tendenz,
nur dem Bedürfnis entsprungen, christliche Gestalten und Gedanken
in die dekorative Ausstattung der christlichen Begräbnisstätten ein-
zuweben. Hohe Ansprüche in künstlerischer Beziehung wurden in
jener Zeit überhaupt nicht gestellt und konnten vollends von jenen
unvermögenden Christengemeinden nicht gestellt, noch auch durch die
wenigen und unbedeutenden Künstler, welche denselben angehör-
tenß), befriedigt werden. je nach dem Werte der Vorbilder und der
besseren oder geringeren Ausführung der Wandmalereien schwankt
i) cf. K. Woermaim, die Landschaft in der Kunst der alten Völker. München
1876 und die dort angeführte Litteratur, zu der Schnaase, Geschichte d. b. K. 2. Aufl.
11„ 39 und J. Caesar, Zts. f. Altertumswiss. 1849 hinzuzufügen ist.
z) V. Schultze, die Katakomben (Leipzig 1882) p. 90. cf. auch Tertullian,
ad nationes I, 4. u. de idolatribus Cap. 5 u. 6. Dagegen Hippolytus, adv. hac-
res. V. 20.
Kaemmerer,
Die Landschaft in der deutschen Kunst.