Styl.
griechische
Der
Ornzunentformen, welche nicht eigentlich als Flach- oder
Reliefornalnente zu betrachten sind, also ganz plastische, gehören
mehr dem Geräthe als der Architektonik an, sie stehen, weil ohne
Bezug auf eine dahinterliegende Ebene, dem Vorbilcle der Natur
näher.
bildet in der
in seiner voll-
Den Uebergang von der Relief- zur Rundform bildet in der
Architektur die Ausstattung des k0rinthiscl1en Capitells in seiner voll-
endeten Form, des sog. kallimachischen.
Im Gerätlie werden Henkel, Candelaber, Tischfüsse u. dgl.
wie selbstständige runde Ornamentik erscheinen, während das Orna-
ment des Vasenkessels, Fusses und Halses wohl in den meisten
Fällen eine dem structiven Körper sich anfügende architektonische,
gemalte oder Reliefdecoratioi] sein wird.
Charakteristisch für den griechischen Styl und die daraus
abgeleiteten Stylarten ist die Reihung von Blattelementen
zur Decoration proülirtei- Flächen und die Form des Ranken-
ornamentes in der Fläche.
Die horizontale Reihung von Pl-lanzenelementen, welche der
griechischen, römischen und Renaissance-Kunst eigen ist, scheint uralter
Abstammung zu sein und Endet sich schon in älteren Stylen, wie im
ägyptischen, wenigstens vorangedeutet in den nebeneinander senkrecht
stehenden Schilfblätteru der Mauer- und ldiürkrönungen, Fig. I3
und I9. Sie fand aber erst im griechischen Style die vielseitige und be-
deutungsvolle Ausbildung.
Das symmetrische Rankenornament und der involutirte Pflanzen-
stengel sind die stylisirte Umbildung des sich schlingenden Wleinstengels
und der von diesem abspringenden, sich eindrehenden Ranke.
Mit der weniger conventionelleu Darstellung dieses Ornamentes
und einer schärferen Ausprägung der Naturform in der Spätzeit des
Styles durch Plastik hängt auch eine bestimmten: Betonung der
Stellen zusammen, an welchen die Richtung des Hauptstengels durch
einen Seitenstengel verlassen wird.
Darin ist auch ein Hauptunterschied zwischen den Ornamenten
der älteren und jüngeren Vasenmalereien zu suchen.
Das griechische Ornament steht in engem Bezuge zur
Leistung des Constructionstheiles, dem dasselbe vorgesetzt
ist, und versinnlicht diese äusserlich, so dass, wo ein Unbelastetsein,
ein Belastetsein und Stützen, eine Verbindung einzelner Theile und
des Ganzen, ein Verschliessen des Raumes, ein Freischweben und
Sichspannen über denselben stattfindet, nur solche Ornamentformen
dem Principe nach Anwendung finden, welche in ihrem Wesen und
in ihrer Richtung diese Funktionen verbildlichen.
Demnach sind die wichtigsten Ornamente folgende: