Der
iechischc
Styl.
Das Reliefornament, das dieselben Formelemente plastisch
auf der Fläche Wiedergiebt, erhebt sich nicht weiter von der
letzteren als um durch Licht und Schatten die Formen erkennen
zu lassen, und wird hierbei im alIÜSCh-jOHlSCllCH Style noch weiters
von der Farbe unterstützt.
Fig 84' Es erhebt sich gleichmässig
' über die Fläche, welche zu deco-
Unffi riren ist, eine vor dieselbe und
mit ihr parallel gedachte zweite
' F gif," Fläche in keinem Theile über-
Wl l schreitend.
l ill Während das gemalte Orna-
W-l ment des dorischen Styles Um-
W '31! 41,
u. 3x11? 1km! lfh, risse und Rippen der IBIatt- und
x - l , M w,41,z' Bluthenelemente nur in conven-
Akanthusblatt tioneller Weise anzugeben weiss,
gestattet das Relief die bestimm-
teste Ausprägung auch der Modellirung der Elemente, und zwar
gewöhnlich in viel deutlicherer und schärferer Weise, als dies in
der Natur selbst der Fall ist.
Das griechische Akanthusblatt, Fig. 84, zeichnet sich durch
seine ganz bestimmte, scharfeliiltlting, sowohl des Contours, als auCh
der Modellirung aus. Jedes einzelne Blatt erscheint in seinen Aus-
ladungen in bestimmte Partien getheilt, welche nach der Spitze des
Blattes immer kleiner werden. Diese Partien, durch kräftige Eine
schnitte von einander getrennt, sind wieder scharf im Contour aus-
gezackt, und die Zacken verhalten sich zu den einzelnen Partien, wie
die Partien zum ganzen Blatte. Das Blatt hat eine von der NVurzel
bis zur Spitze gehende Mittelrippe, von welcher scharfe Vertiefungen
Fig g5_ nach den einzelnen Abspitzungen und
bis unmittelbar an diese hinlaufen.
Durch diese von der Mitte des Blattes
nach den Extremitäten laufende scharfe
C Modellirung, welche vollkommen mit
k) K! U dem Contour des Blattes in Zu-
_ sammenhang steht, erhält der grie-
K. Reg? cmsche Akanthus seinen Charakter.
ä l (Siehe auch Fig. 33.)
Nlodellirunv von Stengel und Distelblatt In demselben Sinne wie (im
b Modellirilng des Akanthns erscheint
auch die der übrigen Ptlanzenfornxen, so dass man durchaus als
bezeichnend für die Ausbildung des griechischen Ornamentes den
engen Bezug zwischen Contour und Modellirilng annehmen kann.
(Siehe die Fig. 74, 82, 83, 85.)