Volltext: Styl-Lehre der architektonischen Formen des Alterthums (Bd. 1)

Der griechische 
Styl. 
Die Verbindung organischer und unorganischer 
Formen im Ornamente ist im Allgemeinen der griechischen Kunst 
nicht eigen. 
Das Ornament besteht also entweder hauptsächlich nur aus 
Formen der organischen Natur, wobei die Verbindung von Thier- 
und PHanzenformen nicht ausgeschlossen ist, oder blos aus Formen 
unorganischer (textiler) Vorbilder. 
Da das griechische Ornament sich nicht treu an die Vorbil- 
der in der Natur hält, erscheinen in einem Ornamentgebilde auch 
häufig Formen, welche verschiedenen Pflanzen angehören, 
gewissermassen zu einer PHanze vereinigt, ebenso finden wir Formen 
von Thieren verschiedener Gattung zu phantastischen Gebilden ver- 
eint, die aber immer noch den Eindruck eines organisch Mög- 
lichen machen.   
Es ist hierbei zu erwähnen die ilnsammensteilung und Ver- 
bindung von Palmetten, Akanthuskelchen mit beliebigen Stengeln und 
Bliithen, die Bildung von Greifen, Harpyen, Kentauren, Giganten etc. 
Die Vorbilder und Motive bleiben für das gemalte 
Flachornament dieselben, wie für das Relief und clie 
runde Plastik, jedoch erfahren sie jeweilig eine andere Ausbil- 
dung, so dass mit Rücksicht hierauf das plastische Ornament 
eine reichere Durchbildung erhalten wird, als das gemalte Flach- 
ornament. 
Im griechischen Baue ist das gemalte Flachornainent einer 
früheren Zeit angehörig als das plastische Ornament. Es gehört 
das erste hauptsächlich dem dorischen und attisch-jonischen, das 
letzte dem rein-jonischen und korinthischen Style an. 
Auch in der Gefässdecoration gehört 
der Spiitzeit des griechischen Styls an. 
erst 
die 
plastische 
Richtung 
Das nur gemalte und das plastische Ornament tragen 
durchweg architektonischen Charakter, so dass sie ohne 
Verbindung mit der zugehörigen Architektur, also selbstständig, 
nicht denkbar sind. 
Das gemalte Flachorilament belebt die plastisch vor- 
gearbeiteten Profilirungeim architektonischer Theile, oder bedeckt 
Rache Streifen oder Felder, in beiden Fällen entsprechend der 
Wesenheit des zu decorirenden Theiles.  
Es hat dasselbe zur Verdeutlichung der F ormelenlente nur den 
Contour und die glatte, nicht abschattirte Farbe zur Verfügung, fügt 
sich daher vollkommen der zu (lecorirenden Fläche.
	        
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