Styl.
griechische
Der
3. Monument des Lysikrates in Athen. Höhe fast I'll, Durchmesser.
Die Stengel wachsen nicht senkrecht aus dem Akanthuskelch heraus,
sondern schmiegen sich rankenförmig dem (Tapitelllaelch an.
Die Ante und der Pilaster sind gleich gebildet und er-
halten Basis, Cannelirung und Capitell der Säule auf die viereckige
Grundrissform übertragen.
Ueber die Formen der Wand geben die Monumente nicht
genügenden Aufschluss, doch lässt sich annehmen, dass dieselben
jenen der attisch-jonischen Wand ähnlich gewesen sein werden
Das Gebälk ist gleichfalls dreigetheilt und erhält seine Formen
aus dem jonischen Style.
Während am Gesimse des Lysikrates-Monumentes eine Nach-
bildung des attisch-jonischen Gebälkes mit Zahnschnitten erhalten
ist, gestatten die römischen Monumente den Rückschluss, dass
auch in" hellenistischer Zeit bei grösseren Monumenten die Consolen
als Träger der Hängeplatte Verwendung gefunden haben werden,
was jedoch durch auf uns gekommene Beispiele nicht erwiesen ist.
(Siehe römisch-koriilthische Ordnung der Kaiserzeit.)
Die Höhe des Gebälkes beträgt am Monumente des Lysikrates
22A, untere Säulendurchmesser.
YVie im dorischen, sind auch im jonischen, attisch-jonischen
und korinthischen Style die Hauptgliedei" des Baues je als ein
zusammenhängendes Ganzes gebildet, ohne Rücksicht darauf, ob
sie aus einem oder mehreren Steinen gefügt sind.
Die Stufen des Unterbaues, die Schäfte der Säulen, die rings
um das Gebäude laufenden Epistylien, Friese, Kranzgesimse mit
ihren Hängeplatten sind wie grosse monolithe Theile des Baues
gebildet, deren von der Construction gebotene Fugen in keiner
Weise betont sind.
Nur bei der YYand tritt mit der Spätzeit des Styles eine Be-
tonung der Fugen ein, indem die Ränder der sichtbaren Fläche jedes
Quaders einen gegen den Spiegel derselben tiefer liegenden breiten
Hammerschlag erhalten.
Tempeldecke und Tempeldach nicht sicher nachweisbar,
aber wohl ebenso wie im dorischen und jonischen Styl construirt.
Decke des Grabmals zu Mylasa mit dreieckigen Cassetten.
Die Ueberdeckungen des Lysikrntes-Monumezites und des Thurmes
der Winde als kleiner Gebäude geben für das System wohl nicht
genügende Anhaltspunkte.
Die Architektur des korinthischen Baues hat, wie man annehmen
darf, ihre Vollendung nicht erst durch Bemalung erhalten, sondern
ist vorwiegend nur für Plastik gedacht.