Volltext: Styl-Lehre der architektonischen Formen des Alterthums (Bd. 1)

Styl. 
Der griechische 
Das Kranzgesimse des jonischen und attisch-jonischen 
läaues, Fig. 65 f, hat dieselben Functionen zu erfüllen, als das 
des dorischen. Es besteht demnach auch aus Geison (Hängeplatte) 
und Sima. 
NVie dem jonischen und attisch-jonischen Friese die Tri- 
glyphen fehlen, fehlen auch dem Geison die Mutulen, letzteres ist 
zur Erleichterung seines ausladenden Theiles nur mit einer glatten 
Unterschneidung versehen. 
Die bedeutende Höhe der rein-jonischen Bauten bedingte für 
das Geison derselben eine weite Ausladung. Bei durchgehend 
gleicher Stärke der Hängeplatte konnte aber die Ausladung nicht 
grösser sein als das Auflager, da die Platte über dem letzteren 
nicht überbaut oder belastet war, dagegen konnte eine ausgiebige 
Unterschneidung des 
 Fig 78' ausladenden Theiles 
einer hohen Platte 
7 X X w auch eine grösserc 
 Ausladung derselben 
"x  zulassen. 
   DieserUmstand 
   führte zu einer dem jo- 
Xx X  nischen Geison eigen- 
 7 f thümlichen Form. 
 f]  Es wurde näm- 
 ß lich der ausladende 
  ' " 'I'heilderPlatte,Fig.78, 
Unterschneidung des jonischeil Geison.  forlnal in Zwei Platten 
getheilt, wovon nur 
die obere in ganzer Ausladung als Hängeplatte fungirte, die untere 
zurückgearbeitete Platte dagegen noch durch senkrechte Ausschnitte 
leichter gemacht wurde, so dass von dieser nur ein Rippenwerk 
vierseitiger Körper als Verstärkung der Träger der Hängeplatte 
übrigblieb. Fig. 64. Diese Verstärkungsrippen, Geisonträger, 
Geisipodes (Zahnschnitte), haben demnach ursprünglich eine 
rein structive Bedeutung und werden erst später zu einer blossen 
Decorativform. 
Das Geison nimmt über sich die Sima auf. Diese ist immer 
mit doppeltgekrümmtem Profile gebildet und als Bekrönung und 
XVasserrinne mit Antheixiien und Löwenköpfen, wie im dorischen 
Bau, versehen.
	        
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