Der griechische
Styl.
Die Höhe des Capitells ist gleich dem halben Säulendurch-
messer oder etwas grösser als derselbe.
I. Basen so hoch wie die der Säulen. [Xusnahmen am Niketempel und
Tempel am Ilissus.
2. Antencapitelle mit drei Kymatia an der Korenlialle des Erechtheunus
und am Propylon auf Samothrake.
3. Nur auf Bemalung berechnet: Nilce, Ilissus. Plastisch und bemalt:
Erechtheiun. AntenA und YVandcapitelle sind sonst gleich gebildet.
Ausnahme hiervon: am Niketempel. wo das Antencapitell zwei IQymatia,
das XVandcapitell nur ein Kyma hat. Fig. 72.
Den kleinasiatisch-jonischen Bauten eigenthümlich ist der an
die Wand gelehnte Pfeiler oder Pilaster. Er unterscheidet sich
von der Ante dadurch, dass er nicht an der Stirnseite, sondern an
der Fläche der NVand in gewissen Abständen auftritt und nicht
unmittelbar über seinem Capitell ein frei abspringendes Epistyl trägt.
Fig.
Fig-
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Pfeilercapitell.
Kleinasiatisches
Die Basis ist die der zugehörigen Säulen, der Schaft ist glatt
ohne Cannelirung, das Capitell, Fig. 74 und 75, mit Front und
Polsterseiten in eigenthümlicher Weise von der Säule auf den
Pilaster übertragen. Die Fascia, die sich an den beiden Seiten
involutirt, wird an der Vorderseite zur Umrahrnung eines vier-
eckigen, mit Ornamenten oder Hguralen Darstellungen geschmückten
Feldes.
'l'empel des Apollo in Milet, Propyläen zu Priene u. A.
Thür und Fensteröffnungen sind, als abgeschlossene für
sich bestehende Theile, besonders umrahmt und nach oben mit
einer diese Abgeschlossenheit charakterisirenden Bekrönung ver-
sehen. Fig. 76 und 77.
Bei der Norclthüre des Erechthe11n1s,-der schönsten erhaltenen
'l'l1üre des Alterthums, lernen wir die vollendete Form der griechischen
Console, des Trägers der Hängeplatte kennen. Sie ist analog der Fascia.
des jonischen Capitells als involutirtes Band gebildet.