hinduische
l)er
Styl.
Der Name Pagode stammt von Bhagavati, d. h. heiliges Haus.
Pngode von (Jagannatha oder Jagernaut ( I 198) südlich von C7uttak.
Pagode von (jhalembronl, Tundjore, Madura u. A" sämnutlich
mit grossen Pyrzunidenbauten und reichen Pfeilersiilen. Die Tschultri
in der Pagode von Madura I623 begonnen.
Für die Kenntniss des baulichen Details muss betont
werden, dass die hinduische Architektur sich allen übrigen Stylen
gegenüber durch eine mit dem üblichen Massstabe durchaus nicht
messbare NVillkür und vollständige Gesetzlosigkeit auszeichnet.
Die Grottenmonumente, die man als Nachbildungen von
wirklichen Frcibauten "ansehen darf, werden, da sie nicht an eine
bestimmte Construction gebunden sind, sondern nur eine solche
imitiren, mit Rücksicht auf die Zufälligkeiten des Materials diese
Constructivform immer mehr verläugnet haben. NVenigstens wird
die beharrliche Fortbildung einer Structivform ohne inneren Be-
weggrund wie hier, nur ein Zerrbild geben können. Die Formen
klingen in demselben Maasse an die Formen eines organischen
Baues an, als sie eben so das Gegentheil, die äusserste NVillkür
darstellen.
Bei den buddhistischen Monumenten der ersten Zeit ist mehr
Ruhe und Einfachheit, die Structurforlnen erinnern bestimmter an
wirkliche Constructionen, mit dem Siege des Brahmaismus nimmt
die barocke Ueberladung immer mehr zu und leistet in den Frei-
bauten das Aeusserste.
Demnach wird es hier nicht möglich, wie in anderen orga-
nischen Stylen, einen leitenden Gedanken aus den Denkmälern zu
ziehen, sondern es muss auf das Willkürliche der Bildungen nur
durch Beispiele hingewiesen werden.
Am überzeugendsten wird die Betrachtung mehrerer Stützen-
formen sein, die aus den verschiedenen Denkmälern ausgewählt,
hier, Fig. 33_38, nebeneinander gestellt sind. Ist schon bei den
Aegyptern eine grössere Variation der Stützenformen überhaupt
wie auch im einzelnen Raume selbst vorhanden als in allen andern
Stylen, so geht doch ein bestimmter feststehender Gedanke durch
alle durch und das Ornament knüpft sich an eine bestimmte
Hauptform; davon wird man aber hier nichts zu entdecken ver-
mögen. Von der nackten Structivform ausgehend, geht die Pfeiler-
form, einem gemeinsamen Zuge folgend, in immer mehr gebauchte
und gedrückte Formen über, den Charakter der Stütze immer mehr
verlierend, und niemals die Functionen derselben betonend.