hinduische
Styl.
durch Pfeilerstellungen, welche auch der Linie der Apsis folgen,
in Schiffe getheilt. Quer vor dieselben ist eine Vorhalle gelegt.
Die Decken sind flach oder in der Form von Tonnen ausgearbeitet.
In der Apsis steht der keiner Chaitya fehlende Dagop. Fig". 29.
Grotte von Karli im Ghatgebirge. Zweites Jahrhundert. Sie
ist 32 Meter lang und I4. Meter breit. Das Mittelschiff ist von ein-
undvierzig Pfeilern umgeben und dessen WVölbung mit einem hölzernen
Rippenwerl; bekleidet. Ueber dem Eingange befindet sich ein grosses
lIIIlbFIIIKlCS Fenster, das einzige, durch welches Licht in den Raum kommt.
Tempel des Wiswakarma in Ellora. Chaitya auf der Insel
Salsette. Zehntes Jahrhundert.
Die freistehenden Felsmonumente zeigen in ihren Dis-
positionen verschiedenartige Formen. Entweder ist das Tempel-
gebäude aus einer Anzahl mit einander verbundener und in mehreren
Etagen sich erhebender Partien bestehend, die in der Weise aus
dem Fels ausgearbeitet werden, dass sie wie in einen von Säulen-
gängen umgebenen Hof zu stehen kommen, Fig. 30, somit eine
mächtige Gesammtanlage repräsentiren, die wohl nicht frei von den
Zufälligkeiten des Materials ist, oder es ist ein einzelner für sich
bestehender, aus dem Fels gehauener scheinbarer Freibau von
kleineren Dimensionen, aber nicht weniger vielfach zufälliger An-
ordnung.
Beide Arten gehören zu den gewaltigsten Leistungen in Bezug
auf handwerkliche Bewältigung des gewachsenen Materials und
die hierzu aufgewendete Arbeitskraft.
Das grösste Denkmal dieser Art ist der Kailasa (Sitz der
Seligen) in Ellora. aus dem neunten Jahrhunderte. Er besteht aus
drei Haupttheilen: Einem Vorbau, der Capelle des Nandi und dem
grossen Tempel. Sämmtliche Theile sind durch Brücken und Stiegen
mit einander und mit den Felswänden, welche den ringsum ausge-
arbeiteten Hof umgeben, verbunden. Dieser Hof ist 77 Meter lanl;
und 47 Meter breit, an der Vorderseite I4 Meter, an der Rückseite
32 Meter tief und mit Pfeilerhalleu umgeben. Die Regelmässiglaeit
der Anlage ist hervorzuheben, sie bildet einen Gegensatz zur wild-
phantastischen Auszierung säinmtlicher Wände und Decken und weist
einerseits auf die vielfachen Einflüsse von Aussen, andererseits aber
auch auf den vollsten Einfluss des Brahmaismus, der hier einen Sieg
über den Buddhaismus in ungezügelter Formenentfaltung feiert.
Kleinere Monumente dieser Gattung und ohne umgebenden Hof
sind die Rafhas von Mahamalaipur an der Coromandelküste.
Sie sind in Form der bei religiösen Festprocessionen der Hindu
gebräuchlichen pyramidalen XVagengerüste aus aufragenden Klippen
zur Verwendung als Tempel ausgemeisselt.