Der ägyptische
Styl.
tragcncn
Form in
8, die wohl in der
versetzen, entstand.
Säule, Fig.
den Bau zu
Absicht,
die
geheiligtc
Aus der Form der Lotossäule entwickeln sich weiter die
verschiedenen ägyptischen Säulenformen des Freibaues, während
der früher erwähnte abgeschrägte Pfeiler keine Weiterbildung erfährt.
Die Säulenbasis ist in allen Fällen eine über den Schaft
ausladende runde Scheibe mit geradlinigem oder wulstigem Profile.
Der Schaft- ist gleichsam aus Vier bis zwölf Pflanzenstengeln
gebildet, welche der Achse der Säule nach in die Höhe laufen.
wodurch eine dem Profile der Cannelirung der wg, 9_
griechischen Säule entgegengesetzte convexe -
Cannelirung entsteht. Unmittelbar uber der
Basis ist die Säule eingezogen und mit einem
Schilfblätterkelch versehen, aus dem der Schaft
heraus zu wachsen scheint. Den Ausdruck
ungestörter Entwicklung des Schaftes hemmend, m? l
ist derselbe in bestimmten Zwischenräumen von
breiten Bandstreifen umwickelt, die die Form iliiil
der Bündelsäule vervollständigen.
In vielen Fällen, zumal in der Spätzeit,
tritt an Stelle des cannelirten Schaftes ein
glatter cylindrischer, der seine decorative Aus-
stattung zwischen den horizontal laufenden
Bändern, durch bildliche Darstellungen und
Bilderschrift erhält. Diese Decoration folgt nicht Säule mit (iebänt
der Richtung der Achse der Säule, sondern ist vielmehr eine mehr-
fache Umgürtung der letzteren in übereinander geordneten Band-
streifen, die senkrecht auf die Säulenachse gerichtet, der Säule den
Ausdruck des schweren, lastenden, nicht organisch in die Höhe
Gerichteten, gibt.
Während die Basis der ägyptischen Säule immer dieselbe
Form behält, der Schaft wenig Veränderungen zeigt, ist das ganze
Schwergewicht der architektonisch-ornamentaleil Erfindung auf das
Cilpitell gelegt.
XVenn sich auch die Kernformen der Capitelle auf bestimmte
Typen, wie geschlossener und oiTener Lotoskelch, zurückführen lassen,
SO gestattet doch der Reichthum der Detailform nicht die Capitelle,
wie deren zugehörige Säulen und Gebäike in ähnlicher präciser NVeise
zu ciassificiren, wie es bei den Säu1en0rdnungei1 der Antike der
Fall ist.