Volltext: Styl-Lehre der architektonischen Formen des Alterthums (Bd. 1)

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Der 
römische 
Styl. 
Die hiebei verwertliete Ordnung ist die reiche korinthische. 
Die Weitstelligkeit der Säulen, die mächtige Attika, die hohen 
Postamente lassen das Gebälk mit seinen Säulen sehr dünn und nicht 
mehr- als die wichtigsten structiven Momente des Baues erkennen. 
Die von der Basis bis oben durchlaufende senkrechte Theilung benimmt 
dieser Anordnung den Charakter des Gebälkbaues in seiner wahren 
Bedeutung. 
Nun stehen auch mannigfaltigen: Flächen zur Anbringung bedeu- 
tungsvoller Scullaturen zur Verfügung. Der Fries bleibt leer, dafür ist 
die Attika, dann sind die XVandHächen zwischen den seitlichen Thoren 
und dem Gebälke sowohl als die im 
Innern der 'l'h0re, es sind schliesslich 
selbst die Postamente der Säulen, 
welche ausser den früher erwähnten 
Zwickeln mehr Platz für bezügliche 
Darstellungen oder Inschriften bieten, 
hierzu besonders ausersehen. 
Neben den genannten Bogenthoren 
sind erhalten, in Italien die Bögen zu 
Susa, Aosta, Rimini, Ancona, Verona 
und der dem Constantinsbogen ähnliche 
des Septimitis Severus zu Rom; in 
Frankreich die zu Saint-läeiny, Orange, 
Autun, Besangon, Reims, Saintes, Car- 
pentras, Cavaillon, in Spanien zuMerida, 
Rum Caparra, dann in Salonichi, Nicaea, 
Trier u. a. O. 
Nicht als eigentlicher Triumphe 
bogen, doch in derselben Absicht ent- 
standen, ist die Ehrenpforte der 
Goldschmiede in Rom, für Kaiser 
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Septimius Severus erbaut, anzusehen. 
Fig. 166. Es ist ein kleines Monument 
von reichster decorativer Ausstattung. 
Ueber zwei viereckigen Pfeilern, 
die an den vier Ecken mit Pilastern 
besetzt sind, zieht sich ein horizon- 
tales Gebälk. 
Die Schäfte der Pilaster sind mit aufsteigendem Rankenorna- 
niente oder mit Trophäen in Rahmen geschmückt, die Capitelle com- 
posite, die Zwischenräume zwischen den Pilastern mit Figuren aus- 
gefüllt. Das Gebälk ist mit bauchigem Friese und schwerem Kranze 
versehen. Architrav und Fries sind über dem Durchgange zu einer 
Schrifttafel zusammengezogen. Es darf dieser Bau als glänzender V er- 
treter der Decorativarchitektur der letzten Jahrhunderte des Styles 
angesehen werden. 
Zu den Bogenbautexi, welche in sacraler Bedeutung auf die 
Kreuzungsluunkte zweier Strassen gestellt wurden, und mit dem Namen
	        
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