Der
römische
Styl
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Der 'I'rajanische Bogen zu Benevent ist im Allgemeinen dem
Titnsbogen ähnlich und lässt einen Rückschluss auf die ursprüngliche
Form des Letzteren ziehen.
Der Bogen des Hadrian zwischen ndes Theseus und des
Hadrianos Stadtx in Athen, zeigt eine von ähnlichen Aufgaben in
Rom abweichende Formation. Fig. 163.
Die zweigeschossige Anlage ist nicht als eine mächtige Mauer-
masse, der nur Säulen und Gebälke decorativ vorgelegt sind, aufzufassen,
sondern diese letzteren treten Fig 163:
entschieden selbstständiger Ä
und als structive Momente
auf. Besonders ist dies bei
der Anordnung des zweiten
Stockes der Fall, die sich i"
nicht an eine Reliefwand l wir)
lehnt.
Die Profile und Ver-
hältnisse sind entschieden i
griechische, während das
vegetabile Ornament der
Capitelle seine römische Ab- [Iäi
stammung nicht verleugnet. 75H,
Der Bogen der Ser- W Hi,
gier in Pola, Fig. 164, aus
dem dritten ._Iahrhunderte,
zeigt eine Variante der ubli- ) {m3
chen Umrahmung des Durch-
ganges in so ferne, als hie- u
zu Seiten desselbenzweiHalb- i ä, E
säu-len das über diesen ver- "
kröpfte Gebälk tragen. S]
Der B0 en des Con- ig" X3
stantin in läom, Fig. 165, f? i
wurde im 4. Jahrhunderte , , f? , , 5 Meter
aus Resten eines Trajans-
bogens zusammengefügt. Römisches Bogenthor in Griechenland.
Die über die Strasse gestellte Wand wird durch ein mittleres
grosses und zwei seitliche kleine Thore, welche mit Tonnen über-
deckt sind, durchbrochen.
Vor die auf solche Art entstandenen vier Pfeiler setzen sich
beiderseits freistehende Säulen mit Postamenten, denen Pilaster an
der Wand entsprechen. Das über den Schlussstein des mittleren Bogens
und um das ganze Gebäude laufende Gebälk verkröpft sich jedesmal
nach den Säulen.
Ueber den Verkröpfungen des Gebälks in den Achsen der Säulen
stehen Figuren, als deren Hintergrund die Lisenen einer mächtigen
Attika erscheinen.
Hauser.
Styl
-Lehre.
Aufl.