römische
Die dorische und jonische Ordnung kommen von nun an
nur mehr in seltenen Fällen in Anwendung, und nur dort, wo es
sich bei einem mehrgeschossigen Gebäude um geschossweisen
Wechsel der Decorationsmotive handelt, so an Theatern, Amphi-
theatern u. A., dagegen wird mit entschiedener Vorliebe der reiche
korinthische Styl geübt.
Die griechisch-dorischen und jonischen Formen erfahren eine
ungemein nüchterne Nachbildung, welche mehr der Ausfluss scha-
blonenhafter Berechnung, als edler Empfindung ist, wodurch die-
selben nur im Zusammenhange mit der massigen Form des ganzen
Baues, nicht aber durch die Schönheiten der einzelnen Theile
ZUF
Geltung
und
Bedeutung
kommen.
Die
dorische
Säule
Fig 15h Fig 151 (siehe Fig. 158) hat ent-
weder keine Basis, oder
Basis bestehend aus vier-
eckigem Abacus, Torus
und Astragal oder Ablauf,
l : Fig. 145 und 146. Der
Schaft ist in den meisten
Fällen uncannelirt, und
2 nach oben verjüngt.
Das Capitell besteht
der Hauptsache nach aus
Attische Basis. Composite Basis. denselben Theilen wie das
griechische, aus vierecki-
gem Abacus mit einem niederen Kyma darüber, dann einem
wulstigen, nach Viertelkreisprofil gebildeten Echinuskyma, mit
Riemen, die nach einfachen Rechtecksproiilen geformt sind. An
Stelle des Einschnittes unter dem Hals tritt. ein Torus von ge-
ringer Höhe mit Plättchen und Ablauf. Fig. i47 und 148.
Der Architrav ist glatt oder getheilt, mit Abacus und Tropfen-
regula mit langen Tropfen versehen. Der F ries, der immer bedeutend
höher ist als der Architrav, erhält Triglyphen und Metopen, oder
bleibt wohl auch ganz glatt. Die Triglyphenschlitze, Fig. 150, sind
im Gegensatze zu den griechischen nach oben scharf und eckig
abgeschnitten und an dieser Stelle nicht unterhöhlt, dem entsprechend
ist auch der Eckschlitz behandelt.
Da deriTriglyph nun längst nicht mehr die Bedeutung eines
constructiven Pfeilers hat, rückt er auch nicht an die Ecke des