Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 2)

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bis zum 
Jahrh. 
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kein anderer, als Gott. 234) So ist der letzte Beweis seiner Existenz 
unsere Vorstellung derselben. Statt also zu sagen, wir erkennen uns, 
Weil wir an Gott glauben, sollten wir vielmehr sagen, wir glauben 
an Gott, WeilWir uns erkennen. 235) Dies ist die Ordnung und Folge 
der Dinge. Der Gedanke eines Jeden ist hinlänglich, Gottes Dasein 
zu beweisen und es ist der einzige Beweis, den wir je führen kön- 
nen. Und so gross ist die Würde und Oberhoheit des menschlichen 
Geistes, dass selbst dieser, der höchste aller Gegenstände aus ihm 
als seiner einzigen Quelle entspringt. m) Unsere Religion sollte 
also nicht durch die Lehren _Anderer erlangt, sondern von uns 
selbst erworben werden; sie lässt sich nicht aus dem Alterthum 
erborgen, sondern muss aus dem Geist eines Jeden entdeckt wer- 
den; sie ist keine Sache der Ueberlieferung, sondern der Person. 
Aus der Vernachlässigung dieser grossen Wahrheit ist die Gott- 
losigkeit entsprungen. Wenn sich jeder mit der Idee von Gott 
begnügen Wollte, die ihm sein eigener Geist eingiebt, so würde er 
zu einer richtigen Einsicht in die Natur Gottes gelangen. Aber 
wenn er sich hierauf nicht beschränkt, sondern sich auf die Be- 
griffe Anderer einlässt, so werden seine Ideen verwirrt; sie wider- 
sprechen sich; und da so eine confuse Mischung entsteht, so endet 
er oft damit, dass er das Dasein, nicht Gottes, aber eines solchen 
Gottes leugnet, an den man ihn hat glauben lelnen wollen. 237) 
934) Ibid. I, 419 und 420: „ Or de tout eeld eonclut träs nuwdfestevnent que Dieu 
existe." Siehe auch 159-162, 280, 290, 291. Aber die einfachste Darstellung findet 
sich in einem Briefe an Mersenne VIII, 529: "J'ai am Za preuve de Pexistence de 
Dieu de l'z'de'e gue je trouve en m02" d'un ätre souverainement pmjfait." ,  
235) "Ainsi, quoique, de ee que je suis, je conclue (WEB eertitude que Dieu est, je 
m2 puis räazjoroqueanent uffirmer, de ee que Dieu est, que fexiste! Rägles paar Zu di- 
reetian de Fesprit, Oemzres XI, 274. Siehe auch Principes de Zu phil. part. I sec. 
7, III, 66. .  
236) Ueber diesen berühmten Beweis, den auch Anselm vorgebracht haben soll, s. 
King's Life of Lacke II, 133. Die Benedictiner Hist. litl de la Fmnce IX, 417, 418. 
Moslwimis Eccles. bist. I, 239; und Uudwortlfs Intell. syst. III, 383. 
237) "Et ceIrtes Jüunais lea lwanmes ne pourroient süiloigner de Zu vraie connaissance 
de ceite natura divine, s'ils vouloient seulement porteo- Zeur attention sur Fidäe qu'il; 
zmt de Fätrc souverainenzeht puqyait. Mais ceux qui mälent quelgues autres idäes zwec 
celle lä voonposent pur 06 moyen an dieu chimärique, Äm la nature duquel {l y a de: 
choses qm! se contrarient; o4, apräs Vavoir ainsi composä, W W985 [MS Mlerveille s'il: 
dient, qu'un tel dieu, qui Zeur est repräsentä pur une faußw 1'459, ßwi-Sie." Oemwß de 
Descartes, I, 423, 424.
	        
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