Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 2)

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Geschichte 
des 
Franz. 
Geistes 
ten. Ihre grossen weltlichen Anführer fielen, wie wir schon ge- 
sehen haben, allmählig ab, und jetzt waren nur noch zwei Männer 
von Talent, Rohan und Mornay übrig, die beide die Unzweckmäs- 
sigkeit dieses Verfahrens einsahen, und den Wunsch ausdrückten, 
die Versammlung möge friedlich auseinander gehen.  Aber der 
Einfluss der Geistlichkeit war unwiderstehlich, und durch ihre 
Gebete und Ermahnungen zogen sie leicht die gewöhnlichen Bürger, 
die damals eine rohe und unerzogene Masse waren, zu sich her- 
über. W) Unter ihrer Leitung nahm die Versammlung einen Ver- 
lauf, welcher den Bürgerkrieg unvermeidlich machte. Zuerst er- 
liessen sie ein Edict, wodurch sie auf einmal alles Eigenthum der 
katholischen Kirchen confiscirten. m) Dann liessen sie ein grosses 
Siegel prägen, und verordneten unter Beidruck desselben, das Volk 
solle bewaffnet, und Abgaben sollten von ihm eingezogen werden, 
um seine Religion zu vertheidigenßi") Endlich setzten sie die Statu- 
ten auf, und organisirten, wie sie sich ausdrüekten, die reformir- 
ten Kirchen von Frankreich und Bearn; und um sich ihre geistliche 
Gerichtsbarkeit zu erleichtern, theilten sie ganz Frankreich in acht 
Kreise, und gaben jedem, von ihnen einen eigenen General, der 
jedoch immer von einem Geistlichen begleitet werden sollte, denn 
 
465) Bazin, llist. du Louis XIII. I1, 139; Sismwldi XXII, 480, 481. Rohan 
selbst sagt Mainz. I, 446: „ich gab mir alle Mühe, sie zu trennen." In einem merkl 
würdigen Briefe, welchen Mornay zehn Jahre früher schrieb, zeigt er seine Befürch- 
tungen, was für Uebel seiner Partei aus ihrer steigenden Gewaltthätigkeit entspringen 
würden, und räth: "que vwstre zäle soit teonpörä de prudence." Mim. et correspond. 
XI, 122. Ueber die Zwistigkeiten, die hierüber unter den Protestanten ausbrechen, 
siehe Seite 154, 519, X11, S2, 255; und Sully, Economies royales IX, 350, 435. 
467) [es seignezors du partz", et szo-rtout le sage Duplessis Mornay, freut ce qzdils 
puren! pour engager les rqformes ä ne pas provoquer Fautoritä royale pour des causes 
qm! m: pomzoient Jüslzjier une guerre aivile; mais le pozwoir dans le parti avoit passe 
presque abaolument aux bourgeois des villes et aux ministres qui se livroient aveuglement 
ä leur fanatisme, et ä leur orgueil, et qui etoient dhmtant plus applaudis, gu-'z'ls anon- 
troient plus "de violeme." Sismondi, Hist. des Fmngais XXII, 478. 
463) "On conjisca les biem des eglises catlzoliques." Lavallee, Hisl. des Frangais 
HI, 85; und Oapeßguds Richelieu I, 258. 
469) "Es dannen! des commissions d'arme?" et de faire des impositions sm- le peuple, 
et ce sous leur grand sceau, qui eloit une religion appuyee sur une croix, ayant en b; 
main zm Ziwe de Pemmgile, fouhmt aux pieds m2 vieux squeletie, quils disoient ßtre 
Pägläse ramaine." Mem. de Riekelieu II, 120. Udpqßgue, Rickeligu I, 259, sagt, dieses 
Siegel existire noch; aber ein späterer Schriftsteller, Felice, Hist. vf ihe protestants of 
Frmzoe 240, der systematisch alles unterdrückt, was seiner Partei ungünstig ist, 
spricht nicht einmal davon.
	        
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