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bis zum
Jahrh.
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sie jetzt und kehrten zur katholischen Kirche zurück, aber dafür,
dass sie dies unzweifelhafte Recht ausübten, wurden sie von der
protestantischen Geistlichkeit auf's Gröblichste mit jedem Schimpf-
und Scheltwort beleidigt. 146) Für die, welche sich ihrer Gewalt
entzogen, fanden sie keine Behandlung zu hart. Im Jahre 1612
wurde Ferrier, ein Mann, der zu seiner Zeit einigen Ruf genoss,
vor eine ihrer Synoden gefordeit, weil er ihren Anordnungen nicht
gehorcht hatte. Sein Vergehen bestand Wesentlich darin, dass er
von geistlichen Versammlungen mit Verachtung gesprochen hatte;
ausserdem wurden natürlich jene Anklagen gegen sein sittliches
Betragen vorgebracht, womit die Theologen öfter den Charakter
ihrer Gegner anzuschwarzen suchen. 147) Wer die Kirchengeschichte
gelesen hat, ist mit derlei Beschuldigungen so vertraut, dass er
wenig Gewicht darauf legt, aber da in diesem Falle der Angeklagte
von Männern gerichtet wurde, die zugleich seine Verfolger, seine
Feinde und seine Richter waren, so liess sich der Erfolg leicht
vorhersehen. Im Jahre 1613 wurde Ferrier excommunicirt und die
Excommunication in der Kirche von Nimes öffentlich bekannt ge-
macht. In diesem Urtel, welches noch erhalten ist, wird er durch
den Klerus für "einen scandalösen Menschen, für eine unverbesser-
liche, unbussfertigc und unlenksame Person" erklärt. "Deswegen"
fügen sie hinzu, "haben wir im Namen und mit der Gewalt unsers
Herrn Jesus Christus, unter der Führung des heiligen Geistes und
der Autorität der Kirche, ihn aus der Gemeinschaft der Gläubigen
ausgestossen, und stossen ihn hiermit aus, damit er dem Satan
überliefert werde"! 148)
Damit er dem Satan überliefert werde! Dies war die Strafe,
welche eine Handvoll Geistlicher in einem Winkel Frankreichs
einem Manne aufzuerlegen sich anmaassten, der ihre Autorität nicht
anerkennen wollte. In imserer Zeit würde eine solche Aechtung
446) Bisweilen wurden sie Hunde genannt,
zurückkehrten, bisweilen Schweine, die sich im
Synodicon in Gallia I, 385, 398.
die zu dem Ausbruch des Papstthums
Koth der Abgötterei wälzten. Quickiv
m) Es ist bemerkenswerth, dass bei der ersten Gelegenheit in QMivW-v Synodicon
I, 362, von Ferriers Unsittlichkeit nichts gesagt wird, und dass bei der nächsten
Gelegenheit 449 die Synode sich unter Anderm beklagt, "dass er die geistlichen Ver-
sammlungen auf das Aussehweifendste angegriffen und mit Pasquillen satirisirt habe".
Siehe
450.
14a)
448-
dieses
schreckliche
und
gottlose
Document
Qüidk_
Synodicon