der
Ursachen
Unmittelbare
Franz.
Revolution.
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worden sind. Wenn ich irgend etwas dazu beigetragen habe, diese
Anmassungen in Verruf zu bringen und die Historiker selbst mit
einem Gefühl der Würde ihres Berufs zu erfüllen, so werde ich
zu meiner Zeit einen geringen Dienst geleistet haben und mich
vollkommen damit begnügen, wenn man von mir sagt, dass ich in
vielen Fallen nicht habe ausführen können, was ich mir ursprüngß
ilich vorgesetzt. Ja, ich gebe gerne zu, dass in diesem Bande
manche Falle eines solchen Misslingens vorkommen, und ich kann
mich nur auf den ungeheuren Umfang des Gegenstandes, auf die
Kürze des Lebens und auf die Unvollkommenheit jeder einzelnen
Unternehmung berufen. Ich wünsche daher, dass man dieses Werk
nicht nach der Vollendung seiner einzelnen Theile, sondern nach
der Art und Weise, wie diese Theile zu einem vollkommenen und
symmetrischen Ganzen verschmolzen wurden, beurtheilen möge.
Dies zu erwarten, habe ich bei einem Unternehmen von solcher
Neuheit und von solchem Umfange das Recht. Sodann möchte
ich noch hinzufügen, der Leser möge sich erinnern, wenn er An-
sichten findet, die den seinigen zuwider sind, dass seine Ansichten
vielleicht dieselben sind, die ich einmal auch gehegt, aber abgelegt
habe, weil ich nach einem weitergreifenden Studium fand, dass
ihnen ein haltbarer Beweis fehlte, dass sie subversiv für die Inter-
essen des Menschen, und schädlich für den Fortschritt seiner
Wissenschaft sind. Die Meinungen, mit denen wir aufgewachsen
sind, zu untersuchen, und sich von denen abzuwenden, welche die
Prüfung nicht aushalten, ist ein so schmerzliches Verfahren, dass
wer vor dieser Unannehmlichkeit zurückschrickt, Andern, die sich
ihr unterzogen, keinen Vorwurf daraus machen sollte. Was ich
vorgebracht habe, mag wohl Irrthum sein; jedenfalls ist es aber
das Resultat eines aufrichtigen Suchens nach Wahrheit, einer rast-
losen Arbeit, eines geduldigen und eifrigen Nachdenkens. Schlüsse,
zu denen man auf diese Weise gelangt, lassen sich dadurch nicht
umstossen, dass man sagt, sie gefährdeten andere Schlüsse, auch
kann es sie nicht berühren, was man gegen ihre vergebliche Ten-
denz anführt. Die Prinzipien, zu denen ich mich belaenne, stütze
ich auf bestimmte Gründe und beweise sie dinch wohlermittelte
Thatsachen. Die einzigen Punkte also, um die es sich handeln
kann, sind, ob die Gründe gut, und ob die Thatsachen gewiss
sind. Wenn diesen beiden Bedingungen entsprochen worden ist,
so folgen die Prinzipien mit Nothwendigkeit daraus. In diesem
Bande ist ihr Beweis natürlich unvollständig geblieben, und der